Was ist ödipus?

Ödipus ist eine Figur aus der griechischen Mythologie. Er ist der Sohn von König Laios und Königin Jokaste von Theben und wird durch ein tragisches Schicksal geprägt.

Laut der Prophezeiung des Orakels von Delphi war vorhergesagt worden, dass Laios durch die Hand seines eigenen Sohnes sterben würde. Um dies zu verhindern, ließen Laios und Jokaste den jungen Ödipus aussetzen. Er wurde jedoch von einem Hirten gefunden und wuchs in einer anderen königlichen Familie auf.

Als Erwachsener kehrte Ödipus nach Theben zurück. Auf dem Weg dorthin traf er eine unbekannte Person, die in Wahrheit sein leiblicher Vater war, und es kam zu einem Streit, bei dem Ödipus den Mann tötete. Später erreichte er Theben und wurde als Held gefeiert, da er die Stadt von der Sphinx befreit hatte.

Als Belohnung wurde Ödipus zum König von Theben ernannt und heiratete Jokaste, ohne zu wissen, dass sie seine leibliche Mutter war. Gemeinsam hatten sie vier Kinder. Als jedoch eine Seuche Theben heimsuchte und ein Orakel verkündete, dass die Stadt nur gerettet werden kann, wenn der Mörder von Laios entlarvt wird, begann Ödipus, alles daran zu setzen, den wahren Täter zu finden.

Im Zuge der Ermittlungen enthüllte Ödipus nach und nach seine schreckliche Wahrheit: dass er der Mörder seines eigenen Vaters war und mit seiner Mutter verheiratet war. Jokaste nahm sich daraufhin das Leben und Ödipus blendete sich selbst. Er wurde aus Theben verbannt und wanderte jahrelang umher, bis er schließlich in Kolonos starb.

Die Geschichte des Ödipus ist ein bekanntes Beispiel für die Tragödie im antiken Griechenland und wurde in vielen literarischen Werken, darunter Sophokles' berühmtes Drama "König Ödipus", behandelt. Sie thematisiert das Schicksal, das Unausweichliche und die grenzenlose Macht der Götter über das Leben der Menschen.