Was ist odoaker?

Odoaker, auch bekannt als Flavius Odoacer, war ein germanischer Krieger und Anführer, der im 5. Jahrhundert n. Chr. eine bedeutende Rolle in der Geschichte des Römischen Reiches spielte. Er war einer der letzten germanischen Anführer, der über das westliche römische Reich herrschte.

Odoaker gehörte dem Stamm der Skiren an, der im heutigen Deutschland ansässig war. Er diente in der römischen Armee und stieg schnell in den Rängen auf. Im Jahr 476 setzte er den letzten weströmischen Kaiser, Romulus Augustulus, ab und wurde der erste germanische König von Italien.

Odoaker regierte über Italien von 476 bis 493 und machte Ravenna zu seiner Hauptstadt. Er etablierte eine Art germanisches Königreich, das allerdings formal noch dem römischen Kaiser in Konstantinopel unterstand. Er erließ auch Gesetze, die sowohl römische als auch germanische Traditionen kombinierten.

Besonders bekannt ist Odoaker für seine Rolle in der Beendigung der weströmischen Kaiserherrschaft. Indem er Romulus Augustulus absetzte, beendete er offiziell das westliche römische Reich und übernahm die Kontrolle über Italien. Dieser Akt gilt oft als Symbol für das Ende der Antike und den Beginn des Mittelalters.

Odoakers Herrschaft endete im Jahr 493, als der oströmische Kaiser Zenon Theoderich den Großen, einen ostgotischen König, nach Italien entsandte, um Odoaker zu vertreiben. Theoderich besiegte Odoaker in der Schlacht von Verona und wurde der neue Herrscher Italiens.

Odoaker selbst wurde in Ravenna gefangen genommen und 493 getötet. Obwohl seine Herrschaft relativ kurz war, hatte Odoaker einen großen Einfluss auf die Geschichte des römischen Reiches und des westlichen Europas.