Das Zwölftafelgesetz, auch bekannt als Leges Duodecim Tabularum, ist das älteste erhaltene römische Gesetzeswerk und stammt aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. Es besteht aus zwölf steinernen Tafeln, auf denen die grundlegenden Rechtsprinzipien und Regeln des römischen Rechtssystems festgehalten wurden.
Das Gesetz wurde von einer Kommission von zehn Männern, den sogenannten Decemviri, erstellt, um die Rechtsunsicherheit und Willkür in der römischen Gesellschaft zu bekämpfen. Die Tafeln waren ursprünglich im Forum Romanum in Rom aufgestellt und für jeden sichtbar.
Die Tafeln enthalten verschiedene Regelungen zu rechtlichen Angelegenheiten wie Eigentumsrechten, Verträgen, Schuldrecht, Ehe, Erbrecht, Strafrecht und Prozessrecht. Sie dienen als Grundlage für das spätere römische Rechtssystem und beeinflussten auch das moderne Rechtssystem vieler europäischer Länder.
Das Zwölftafelgesetz betonte die grundlegenden Prinzipien der Gleichheit vor dem Gesetz und des Rechts auf eine faire Gerichtsverhandlung. Es legte auch Strafen für bestimmte Vergehen fest und regelte den Umgang mit Schulden und Eigentum.
Obwohl das Zwölftafelgesetz im Laufe der Zeit durch weitere Gesetze und Edikte ergänzt wurde, blieb es bis zur Eroberung Roms durch die Germanen im 5. Jahrhundert n. Chr. in Kraft. Es gilt als eines der wichtigsten historischen Dokumente zur Entwicklung des römischen Rechts und hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Rechtssystems in Europa.
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