Was ist wollhandkrabbe?

Wollhandkrabbe (Eriocheir sinensis)

Die Wollhandkrabbe ist eine Krabbenart, die ursprünglich in Ostasien beheimatet ist. Sie zeichnet sich durch ihre behaarten Scheren aus, die ihr den Namen gaben. In Europa und Nordamerika gilt sie als invasive Art und verursacht erhebliche ökologische und wirtschaftliche Schäden.

Merkmale

  • Aussehen: Die Wollhandkrabbe hat einen fast quadratischen Carapax (Rückenpanzer) mit einer Breite von bis zu 10 cm. Die Scheren der Männchen sind auffällig behaart, was den Tieren ihren Namen gibt. Die Farbe variiert von braun bis grünlich.
  • Lebensraum: Wollhandkrabben leben in Flüssen, Seen und Brackwasserzonen. Sie bevorzugen Gewässer mit schlammigen oder sandigen Böden.
  • Lebensweise: Die Wollhandkrabbe ist ein Wanderfisch. Sie verbringt einen Teil ihres Lebens im Süßwasser und wandert zur Fortpflanzung ins Brackwasser oder Meer.
  • Ernährung: Wollhandkrabben sind Allesfresser. Sie ernähren sich von Pflanzen, Algen, Detritus und kleinen Tieren.

Verbreitung und Ausbreitung

  • Ursprüngliche Verbreitung: Die Wollhandkrabbe stammt aus Ostasien, insbesondere aus China und Korea.
  • Eingeschleppte Verbreitung: In den frühen 20. Jahrhunderten wurde die Wollhandkrabbe unbeabsichtigt nach Europa eingeschleppt, vermutlich durch Ballastwasser von Schiffen. Inzwischen hat sie sich in vielen europäischen Gewässern ausgebreitet. Sie kommt auch in Nordamerika vor.
  • Ausbreitungswege: Die Ausbreitung erfolgt hauptsächlich durch Schifffahrt (Ballastwasser) und die Wanderung der Krabben selbst.

Auswirkungen

  • Ökologische Auswirkungen: Die Wollhandkrabbe konkurriert mit heimischen Arten um Nahrung und Lebensraum. Sie kann auch Schäden an Uferböschungen und Gewässersohlen verursachen. Durch das Fressen von Laich und Jungfischen kann sie die Fischbestände beeinträchtigen.
  • Wirtschaftliche Auswirkungen: Die Wollhandkrabbe kann Fischernetze beschädigen und verstopfen. Sie kann auch Schäden an Bewässerungsanlagen verursachen. Die Bekämpfung der Wollhandkrabbe verursacht hohe Kosten.
  • Gesundheitliche Auswirkungen: Es gibt keine direkten gesundheitlichen Auswirkungen der Wollhandkrabbe auf den Menschen.

Bekämpfung

  • Mechanische Bekämpfung: Das Fangen der Krabben mit Fallen oder Netzen ist eine gängige Methode, aber oft wenig effektiv.
  • Chemische Bekämpfung: Der Einsatz von Chemikalien ist in den meisten Fällen nicht praktikabel oder zulässig, da er auch andere Arten schädigen würde.
  • Biologische Bekämpfung: Die Einführung von natürlichen Feinden der Wollhandkrabbe wird erforscht, ist aber noch nicht weit verbreitet.
  • Prävention: Die beste Strategie ist die Prävention der weiteren Ausbreitung. Dies umfasst die Kontrolle des Ballastwassers von Schiffen und die Aufklärung der Bevölkerung.

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