Was ist wasserlinse?
Wasserlinse (Lemnoideae)
Die Wasserlinse, auch Entengrütze genannt, gehört zur Unterfamilie Lemnoideae innerhalb der Familie der Aronstabgewächse (Araceae). Es handelt sich um kleine, frei schwimmende Wasserpflanzen, die in stehenden oder langsam fließenden Gewässern weltweit vorkommen.
Eigenschaften und Merkmale:
- Erscheinungsbild: Die Pflanzen bestehen aus kleinen, flachen, grünen Blättchen (Thalli), die oft in großer Zahl zusammen treiben und die Wasseroberfläche bedecken können. Die Größe der einzelnen Blättchen variiert je nach Art, liegt aber meist zwischen wenigen Millimetern und etwa einem Zentimeter.
- Wachstum und Vermehrung: Wasserlinsen zeichnen sich durch ein extrem schnelles Wachstum aus. Sie vermehren sich hauptsächlich vegetativ durch Knospung, wobei neue Blättchen aus Taschen an den Mutterpflanzen entstehen. Unter günstigen Bedingungen kann sich die Biomasse innerhalb weniger Tage verdoppeln. Selten erfolgt die Vermehrung auch generativ durch Samenbildung.
- Nährstoffaufnahme: Wasserlinsen nehmen Nährstoffe direkt aus dem Wasser auf. Sie sind in der Lage, hohe Konzentrationen von Stickstoff und Phosphor zu absorbieren, was sie für die Phytosanierung interessant macht.
- Vorkommen: Wasserlinsen sind kosmopolitisch verbreitet und kommen in verschiedenen Gewässertypen vor, darunter Teiche, Seen, Gräben und langsam fließende Flüsse.
- Bedeutung für die Umwelt: Wasserlinsen spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Sie dienen als Nahrungsgrundlage für verschiedene Wasserorganismen und bieten Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung. Allerdings kann eine übermäßige Ausbreitung zu Sauerstoffmangel im Wasser führen und das ökologische Gleichgewicht stören.
Arten:
Es gibt verschiedene Arten von Wasserlinsen, die sich in Größe, Form und anderen Merkmalen unterscheiden. Zu den bekanntesten gehören:
- Kleine Wasserlinse ( Lemna minor ): Die häufigste Art in Europa.
- Bucklige Wasserlinse ( Lemna gibba ): Charakterisiert durch verdickte Blättchen.
- Wurzellose Zwergwasserlinse ( Wolffia arrhiza ): Die kleinste Blütenpflanze der Welt.
Verwendung:
- Tierfutter: Wasserlinsen sind reich an Proteinen und Nährstoffen und werden daher als Tierfutter, insbesondere für Geflügel und Fische, verwendet.
- Biogasproduktion: Aufgrund ihres schnellen Wachstums und ihres hohen Biomasseertrags eignen sich Wasserlinsen als Substrat für die Biogasproduktion.
- Abwasserreinigung: Die Fähigkeit, Nährstoffe aus dem Wasser zu absorbieren, macht Wasserlinsen zu einem vielversprechenden Werkzeug für die Abwasserreinigung.
- Lebensmittel: Wasserlinsen werden in einigen Teilen der Welt, insbesondere in Südostasien, als Lebensmittel genutzt. Sie sind reich an Proteinen und Vitaminen.
- Forschung: Wasserlinsen werden in der Forschung aufgrund ihres schnellen Wachstums und ihrer einfachen Kultivierung als Modellorganismen eingesetzt, insbesondere in den Bereichen Pflanzenphysiologie und Genetik.
Probleme:
- Massenvorkommen: Unter günstigen Bedingungen können sich Wasserlinsen massenhaft ausbreiten und ganze Gewässer bedecken. Dies kann zu Sauerstoffmangel, Lichtmangel und anderen negativen Auswirkungen auf das Ökosystem führen.
- Einschleppung: Die unbeabsichtigte Einschleppung von Wasserlinsen in neue Gebiete kann zu Problemen führen, insbesondere wenn es sich um invasive Arten handelt.