Was ist traumnovelle?

Traumnovelle (Arthur Schnitzler)

Die Traumnovelle (1926) von Arthur Schnitzler ist eine Novelle, die die Abgründe der bürgerlichen Ehe und die Macht des Unbewussten erkundet. Sie erzählt die Geschichte von Fridolin und Albertine, einem Wiener Ärztepaar, das während einer einzigen Nacht mit Phantasien, Ängsten und Begierden konfrontiert wird, die ihre Ehe in Frage stellen.

Zentrale Themen:

  • Ehekrise: Die Novelle thematisiert die Entfremdung und das Misstrauen innerhalb einer vermeintlich harmonischen Ehe. Die unausgesprochenen Wünsche und Geheimnisse untergraben die Beziehung von Fridolin und Albertine.

  • Sexualität: Die Darstellung von unterdrückten sexuellen Wünschen und Phantasien spielt eine zentrale Rolle. Fridolin und Albertine werden mit ihren eigenen Trieben und der Anziehungskraft anderer konfrontiert.

  • Traum: Die Grenzen zwischen Realität und Traum verschwimmen, wodurch die Protagonisten in eine Welt des Unbewussten eintauchen. Die Träume und Phantasien offenbaren verborgene Aspekte ihrer Persönlichkeit.

  • Identität: Die Novelle untersucht die Frage, wie die Protagonisten sich selbst und ihre Rolle in der Ehe definieren. Die Begegnungen mit anderen und die Konfrontation mit ihren eigenen Wünschen führen zu einer Infragestellung ihrer Identität.

  • Klassengesellschaft: Die Beschreibung der geheimen Gesellschaften und der damit verbundenen sexuellen Freizügigkeit deutet auf eine Kritik an den bürgerlichen Konventionen und der Ungleichheit der Gesellschaft hin.

Die Traumnovelle ist bekannt für ihre psychologische Tiefe und ihre komplexe Darstellung menschlicher Beziehungen. Sie wurde mehrfach verfilmt, unter anderem von Stanley Kubrick als Eyes Wide Shut.