Der Tonkin-Zwischenfall wurde am 2. und 4. August 1964 im Golf von Tonkin vor der Küste Nordvietnams gemeldet. Dabei kam es zu angeblichen Angriffen nordvietnamesischer Torpedoboote auf US-amerikanische Zerstörer.
Am 2. August berichteten US-amerikanische Zeugen, dass nordvietnamesische Boote ihren Zerstörer "USS Maddox" angegriffen hätten. Dieser Vorfall führte zu einem Vergeltungsschlag der USA gegen nordvietnamesische Ziele.
Am 4. August wurde ein zweiter Zwischenfall gemeldet, bei dem zwei US-amerikanische Zerstörer, die "USS Maddox" und die "USS Turner Joy", angeblich von nordvietnamesischen Booten angegriffen wurden. Dieser Vorfall führte zu einer Eskalation des Konflikts und bildete die Begründung für umfangreiche Bombardements Nordvietnams sowie für das Inkrafttreten des Gulf of Tonkin Resolution Act, der US-Präsident Lyndon B. Johnson weitreichende Befugnisse zur Kriegsführung in Vietnam gab.
Später stellte sich allerdings heraus, dass die Berichte über den Zwischenfall falsch oder übertrieben waren. In den 2000er Jahren wurden Dokumente veröffentlicht, die darauf hinwiesen, dass der zweite Tonkin-Zwischenfall möglicherweise nie stattgefunden hat.
Der Tonkin-Zwischenfall war ein entscheidendes Ereignis im Vietnamkrieg und markierte den Beginn des umfangreichen militärischen Engagements der USA in Vietnam. Es wird oft als Beispiel für Fehlinformationen und Propaganda im Vorfeld eines bewaffneten Konflikts angeführt.
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