Was ist taishō?

Taishō (大正) war eine Ära in der Geschichte Japans, die von 1912 bis 1926 dauerte. Sie folgte auf die Meiji-Ära und wurde durch den Tod des Kaisers Meiji und die Thronbesteigung seines Sohnes Yoshihito eingeleitet.

Die Taishō-Ära wurde von politischen, sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen geprägt. Politisch gesehen war dies eine Zeit des Übergangs von einer absoluten Monarchie hin zu einer parlamentarischen Demokratie. Die neue Regierung hatte mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen, darunter politische Unruhen, soziale und wirtschaftliche Unzufriedenheit und eine wachsende Tendenz zum Militarismus.

Die Taishō-Ära war auch ein wichtiger Zeitraum für den kulturellen Wandel in Japan. Die Modernisierung und westliche Einflüsse führten zu einer Aufbruchsstimmung und zu neuen Ideen in Kunst, Literatur und Mode. Zeitschriften und Zeitungen wurden immer populärer, was zur Verbreitung von neuen Ideen und Diskussionen über Politik und Gesellschaft beitrug.

In wirtschaftlicher Hinsicht erlebte Japan während der Taishō-Ära ein schnelles Wachstum. Neue Industrien wie Bergbau, Schwerindustrie und Automobilbau entstanden, und es wurden moderne Infrastrukturen wie Eisenbahnen und Elektrizitätssysteme entwickelt. Dies führte zu einer zunehmenden Urbanisierung und einer wachsenden Mittelklasse.

Die Taishō-Ära endete mit dem Tod des Kaisers Taishō im Jahr 1926 und der Thronbesteigung seines Sohnes Hirohito. Diese Periode markierte den Übergang zur Shōwa-Ära, die durch verstärkten Nationalismus, Militarismus und schließlich den Zweiten Weltkrieg gekennzeichnet war.