Was ist szintigrafie?

Die Szintigrafie ist ein nuklearmedizinisches Verfahren, bei dem radioaktive Substanzen verwendet werden, um Bilder von Organen, Geweben oder Körperfunktionen zu erstellen. Es handelt sich um eine nicht-invasive Methode, bei der ein schwach radioaktives Medikament, auch Radiopharmakon genannt, in den Körper injiziert oder eingenommen wird.

Das Radiopharmakon besteht aus einem Trägermolekül, das eine geringe Menge radioaktives Material enthält. Je nach zu untersuchendem Organ oder Gewebe wird ein spezifisches Radiopharmakon verwendet. Beispielsweise können Radionuklide wie Technetium-99m oder Thallium-201 verwendet werden.

Nach Verabreichung des Radiopharmakons verteilt es sich im Körper und reichert sich in den Zielorganen oder -geweben an. Die radioaktive Strahlung des Radionuklids kann dann mit einer Gamma-Kamera oder anderen Messinstrumenten detektiert werden, um Bilder von den Zielstrukturen zu erstellen. Diese Bilder zeigen die Verteilung der radioaktiven Substanz und können Aufschluss über die Funktion und den Zustand des untersuchten Organs oder Gewebes geben.

Die Szintigrafie wird häufig zur Diagnose und Bewertung verschiedener Erkrankungen eingesetzt, darunter Krebs, Herzerkrankungen, Schilddrüsenprobleme, Knochenkrankheiten und neurologische Störungen. Sie kann auch bei der Überwachung der Wirksamkeit von Therapien und bei der Beurteilung des Fortschreitens einer Krankheit hilfreich sein.

Die Szintigrafie ist in der Regel sicher und schmerzfrei, da die verwendeten Radioisotope nur eine geringe Strahlendosis abgeben. Die Strahlenbelastung für den Patienten ist vergleichbar mit anderen üblichen diagnostischen Untersuchungen wie Röntgenaufnahmen oder CT-Scans. Dennoch sollten schwangere Frauen oder stillende Mütter die Durchführung einer Szintigrafie mit ihrem Arzt besprechen, da bestimmte Radiopharmaka für den Fötus oder das gestillte Baby schädlich sein könnten.

Insgesamt ist die Szintigrafie eine wichtige Methode in der Diagnostik und Therapieüberwachung in der nuklearmedizinischen Praxis, da sie detaillierte Informationen über organische Funktionen liefern kann, die mit anderen bildgebenden Verfahren nicht zur Verfügung stehen.