Was ist szintigraphie?

Szintigraphie

Die Szintigraphie ist ein nuklearmedizinisches Verfahren zur Darstellung von Organen oder Geweben mithilfe von radioaktiven Substanzen, sogenannten Radiopharmaka. Sie dient der funktionellen und morphologischen Beurteilung.

Prinzip:

Dem Patienten wird ein Radiopharmakon verabreicht, das sich in dem zu untersuchenden Organ oder Gewebe anreichert. Die von der radioaktiven Substanz ausgesandte Gammastrahlung wird von einer Gammakamera erfasst und in ein Bild umgewandelt. Die Verteilung des Radiopharmakons spiegelt die Funktion des Organs wider. Bereiche mit erhöhter Anreicherung (sogenannte "Hot Spots") können auf Entzündungen, Tumoren oder andere pathologische Prozesse hinweisen, während Bereiche mit verminderter Anreicherung ("Cold Spots") auf Durchblutungsstörungen oder Gewebeschäden hindeuten können.

Anwendungsgebiete:

Die Szintigraphie wird in vielen medizinischen Fachbereichen eingesetzt, unter anderem:

Ablauf:

  1. Vorbereitung: In der Regel sind keine besonderen Vorbereitungen notwendig. Je nach Art der Untersuchung können jedoch bestimmte Medikamente abgesetzt oder spezielle Anweisungen befolgt werden.
  2. Verabreichung des Radiopharmakons: Das Radiopharmakon wird meist intravenös, seltener oral oder inhalativ verabreicht.
  3. Wartezeit: Die Wartezeit bis zur Bildaufnahme variiert je nach Radiopharmakon und Fragestellung. Sie dient dazu, dass sich die radioaktive Substanz im Zielorgan anreichert.
  4. Bildaufnahme: Der Patient liegt auf einer Liege, während die Gammakamera die Verteilung der Radioaktivität erfasst. Die Aufnahme dauert in der Regel 15-45 Minuten.
  5. Auswertung: Die Bilder werden von einem Nuklearmediziner ausgewertet.

Risiken und Nebenwirkungen:

Die Strahlenbelastung durch die Szintigraphie ist in der Regel gering und entspricht etwa der natürlichen jährlichen Strahlenexposition. Allergische Reaktionen auf das Radiopharmakon sind selten. Schwangere und stillende Frauen sollten sich nur in Ausnahmefällen einer Szintigraphie unterziehen.

Vorteile:

  • Nicht-invasives Verfahren
  • Funktionelle und morphologische Beurteilung möglich
  • Hohe Sensitivität für viele Erkrankungen

Nachteile:

  • Strahlenbelastung
  • Geringere Auflösung im Vergleich zu anderen bildgebenden Verfahren (z.B. MRT, CT)