Was ist sufismus?

Der Sufismus ist eine mystische Strömung innerhalb des Islam, die sich auf die Suche nach direkter spiritueller Erfahrung und der Vereinigung mit Gott konzentriert. Der Begriff "Sufismus" stammt vom arabischen Wort "suf" ab, was "Wolle" bedeutet. Es wird angenommen, dass die Sufis ursprünglich wollene Mäntel trugen, um Demut zu symbolisieren.

Im Sufismus spielt die Meditation eine wichtige Rolle, um eine tiefere Verbindung zu Gott zu erreichen. Sufis praktizieren oft Dhikr, das wiederholte Rezitieren von Namen Gottes oder Gebeten, um sich auf Gott zu konzentrieren und ihr Herz zu reinigen. Sie glauben auch an die Bedeutung des spirituellen Führers, auch als "Murschid" oder "Sheikh" bezeichnet, der den Schülern bei ihrer spirituellen Entwicklung hilft.

Ein zentrales Konzept im Sufismus ist die Idee der Liebe zu Gott und seinen Geschöpfen. Sufis streben an, durch die Liebe zu Gott und zur Schöpfung die Trennung zwischen Körper und Seele zu überwinden und sich mit der spirituellen Essenz zu vereinen.

Der Sufismus hat verschiedene Schulen und Orden wie die Naqschbandiyya, die Qadiriyya und die Mevlevi-Tariqa (bekannt für ihre tanzende Derwische). Jede Schule hat ihre eigenen spirituellen Praktiken und Schwerpunkte.

Der Sufismus hat sich seit dem 8. Jahrhundert im islamischen Raum entwickelt und verbreitet, und seine Anhänger gibt es heute auf der ganzen Welt. Es hat einen bedeutenden Einfluss auf die Kultur und Kunst in vielen muslimischen Ländern gehabt, insbesondere in Bezug auf Poesie, Musik und Tanz.