Die Spiegel-Affäre war ein politischer Skandal in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1962. Der Spiegel, eine führende deutsche Nachrichtenzeitschrift, veröffentlichte am 8. Oktober 1962 einen Artikel mit dem Titel "Bedingt abwehrbereit", der über die schlechte Ausrüstung der Bundeswehr berichtete und die Fähigkeiten des Verteidigungsministers Franz-Josef Strauß in Frage stellte.
Die Veröffentlichung des Artikels führte zu einem energischen Vorgehen der Bundesregierung unter der Führung von Bundeskanzler Konrad Adenauer. Der damalige Innenminister Hermann Höcherl veranlasste eine Durchsuchung der Spiegel-Redaktionsräume und eine Verhaftung des Chefredakteurs Rudolf Augstein sowie anderer Mitarbeiter.
Der Vorfall löste eine Welle der Empörung in der deutschen Öffentlichkeit aus und führte zu heftigen Diskussionen über Pressefreiheit und Demokratie. Kritiker sahen das Vorgehen der Regierung als einen Angriff auf die freie Meinungsäußerung und die Gewaltenteilung. Infolge des öffentlichen Aufschreis wurden Rudolf Augstein und die anderen Mitarbeiter freigelassen.
Die Spiegel-Affäre hatte weitreichende Folgen für die deutsche Politik. Sie führte zu einem Rücktritt von Verteidigungsminister Strauß und stärkte die Rolle der Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Der Vorfall markierte einen Wendepunkt in der deutschen Medienlandschaft und wurde als eine der größten Herausforderungen für die Demokratie in Deutschland angesehen.
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