Was ist simultankirche?

Die Simultankirche ist eine besondere Form der Nutzung einer Kirche, bei der sowohl katholische als auch evangelische Gottesdienste stattfinden. Dabei teilen sich die beiden Konfessionen den Kirchenraum und nutzen ihn abwechselnd. Eine solche Aufteilung kann entweder räumlich, durch eine Trennwand oder durch unterschiedliche Kirchenschiffe, oder zeitlich, durch verschiedene Zeiten für die Gottesdienste, erfolgen.

Die Simultankirche hat ihre Ursprünge vor allem im Zuge der Reformation im 16. Jahrhundert, als es zu religiösen Spaltungen kam und unterschiedliche Konfessionen nebeneinander existierten. Mit der Einführung des Simultaneums sollte verhindert werden, dass Kirchen aufgrund der religiösen Konflikte leer stehen und sinnlos verfallen. Es war eine Möglichkeit, Ressourcen zu teilen und den religiösen Bedürfnissen beider Konfessionen gerecht zu werden.

Heutzutage sind Simultankirchen eher selten anzutreffen, da sich die Konfliktlage zwischen den Konfessionen in vielen Regionen entspannt hat und es vermehrt eigenständige Kirchen für unterschiedliche Konfessionen gibt. Dennoch kann es vereinzelt Simultankirchen geben, vor allem in historisch bedeutenden Orten. Die Nutzung einer Simultankirche erfordert allerdings eine gute Koordination und Absprache zwischen den beiden Konfessionen, um Konflikte zu vermeiden und den reibungslosen Ablauf der Gottesdienste zu ermöglichen.