Was ist selbstgerechtigkeit?
Selbstgerechtigkeit
Selbstgerechtigkeit bezeichnet ein Gefühl oder eine Haltung, bei der eine Person sich selbst moralisch überlegen oder gerechter als andere einschätzt. Dies geht oft einher mit einem übersteigerten Glauben an die eigene moralische Richtigkeit und der Abwertung oder Verurteilung anderer, die nicht denselben Ansichten oder Verhaltensweisen folgen.
Kernmerkmale der Selbstgerechtigkeit:
- Moralische Überlegenheit: Der Glaube, moralisch besser zu sein als andere.
- Verurteilung: Neigung, andere aufgrund ihrer vermeintlichen moralischen Fehler zu beurteilen und zu verurteilen.
- Eingeschränkte Empathie: Schwierigkeiten, sich in die Perspektive anderer hineinzuversetzen oder deren Motive zu verstehen.
- Mangelnde Selbstreflexion: Unwilligkeit, die eigenen Handlungen und Überzeugungen kritisch zu hinterfragen.
- Rechtfertigung: Tendenz, die eigenen Handlungen zu rechtfertigen und mögliche Fehler zu ignorieren.
Auswirkungen der Selbstgerechtigkeit:
- Belastete Beziehungen: Selbstgerechtigkeit kann Beziehungen schädigen, da sie zu Konflikten und Entfremdung führen kann.
- Verhinderung von Dialog: Sie erschwert konstruktive Gespräche, da selbstgerechte Personen oft nicht bereit sind, andere Meinungen anzuhören.
- Soziale Spaltung: Kann zu Polarisierung und Spaltung in der Gesellschaft beitragen, wenn Gruppen sich gegenseitig moralisch abwerten.
- Psychische Belastung: Kann sowohl für die selbstgerechte Person als auch für die Betroffenen Stress und Unwohlsein verursachen.
Umgang mit Selbstgerechtigkeit:
- Selbstreflexion: Die eigenen Überzeugungen und Motive kritisch hinterfragen.
- Empathie entwickeln: Versuchen, die Perspektive anderer zu verstehen und Mitgefühl zu zeigen.
- Offenheit für andere Meinungen: Bereit sein, andere Meinungen anzuhören und in Betracht zu ziehen.
- Bescheidenheit: Sich bewusst sein, dass niemand perfekt ist und jeder Fehler macht.
Verwandte Konzepte:
- Moralischer Rigorismus: Festhalten an starren moralischen Regeln, ohne Rücksicht auf den Kontext.
- Heuchelei: Vortäuschen moralischer Werte, die man selbst nicht lebt.
- Fanatismus: Extremistische Überzeugung und Intoleranz gegenüber anderen Meinungen.
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