Was ist selbstbestäubung?

Selbstbestäubung ist ein Prozess in der Pflanzenwelt, bei dem die Befruchtung zwischen den Blüten desselben Individuums stattfindet. Es ist ein Mechanismus, der Pflanzen ermöglicht, ihre Fortpflanzung auch in Situationen sicherzustellen, in denen keine Fremdbestäubung durch Pollen von anderen Pflanzen möglich ist.

Einige Pflanzen sind durch ihre physiologischen Merkmale von Natur aus zur Selbstbestäubung prädisponiert. Dazu gehören beispielsweise Pflanzen mit geschlossenen Blüten, die den Kontakt von Insekten oder dem Wind mit den Staubblättern und Stempeln minimieren. Andere Pflanzen haben Blüten, die sich selbst bestäuben können, indem sie ihren eigenen Pollen auf den Stempel übertragen.

Die Vorteile der Selbstbestäubung sind unter anderem die Sicherstellung der Fortpflanzung, selbst wenn keine Bestäuber verfügbar sind, und die Aufrechterhaltung der genetischen Reinheit einer Sorte. Dies kann für Züchter von Nutzpflanzen von Bedeutung sein, um bestimmte Eigenschaften zu erhalten und zu verbessern.

In einigen Fällen kann die Selbstbestäubung jedoch auch zu genetischer Inzucht führen, was zu einem Verlust der genetischen Vielfalt und möglicherweise zu einer verringerten Anpassungsfähigkeit einer Pflanze führen kann. In solchen Fällen kann die Fremdbestäubung durch Bestäuber wie Bienen oder andere Insekten von Vorteil sein, um genetisches Material von anderen Individuen einzuführen.

Schließlich gibt es Pflanzen, die in der Lage sind, sowohl sich selbst zu bestäuben als auch Fremdbestäubung zu betreiben. Diese Pflanzen haben Mechanismen entwickelt, um je nach Bedingungen entweder ihre eigenen Blüten zu bestäuben oder Pollen von anderen Pflanzen zu empfangen, um eine größere genetische Vielfalt zu gewährleisten.

Insgesamt ist die Selbstbestäubung ein interessanter Aspekt der Fortpflanzungsbiologie von Pflanzen und hat verschiedene Auswirkungen auf die genetische Vielfalt und Anpassungsfähigkeit von Pflanzenpopulationen.