Der Seidenspinner (Bombyx mori) ist ein Schmetterling aus der Familie der Echten Spinner (Bombycidae). Die Art stammt ursprünglich aus China, wird aber weltweit in der Seidenproduktion gezüchtet.
Der Seidenspinner hat einen kurzen Lebenszyklus, der nur etwa sechs Wochen dauert. Die Weibchen legen ihre Eier auf Maulbeerbaumblättern ab. Die Raupen, die aus den Eiern schlüpfen, ernähren sich ausschließlich von Maulbeerbaumblättern und werden deshalb auch Maulbeerspinner genannt. Sie durchlaufen fünf Larvenstadien und werden dabei immer größer.
Nachdem die Raupen das letzte Larvenstadium erreicht haben, verpuppen sie sich. Sie spinnen dabei einen Kokon, der aus einem einzigen seidenen Faden besteht, den sie aus ihren Spinndrüsen produzieren. Dieser Faden kann bis zu 900 Meter lang sein. Für die Seidenproduktion werden die Kokons erhitzt, um die Tiere darin abzutöten und dann der Seidenfaden abgewickelt.
Das Seidengarn, das aus den Kokons gewonnen wird, ist sehr glatt und stark. Es wird für die Herstellung von Seidengewändern, Bettwäsche, Krawatten und vielen anderen Textilprodukten verwendet. Die Seidenindustrie hat eine lange Geschichte und ist vor allem in China, Indien und Japan verbreitet.
Der Seidenspinner hat auch eine kulturelle Bedeutung. In vielen Kulturen symbolisiert die Seide Reichtum, Luxus und Eleganz. In der chinesischen Kultur hatte die Seidenproduktion eine so große Bedeutung, dass die Ausfuhr von Seidenraupeneiern oder Kokons streng verboten war und die Produktion ein gut gehütetes Geheimnis war.
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