Was ist schläfe?

Schläfe (Anatomie)

Die Schläfe (lat. tempus) bezeichnet in der Anatomie die seitliche Region des Schädels zwischen Stirn, Jochbeinbogen, Ohr und dem seitlichen Bereich des Auges. Sie ist eine knöcherne Region, die von Haut, Unterhautgewebe und Muskeln bedeckt wird.

Wichtige anatomische Strukturen und Funktionen in der Schläfe:

  • Knochen: Die Knochen der Schläfe umfassen Teile des Schläfenbeins (Os temporale), des Stirnbeins (Os frontale) und des Scheitelbeins (Os parietale). Diese Knochen bilden die Schädelkalotte in diesem Bereich.
  • Muskeln: Ein wichtiger Muskel in der Schläfenregion ist der Schläfenmuskel (Musculus temporalis), ein kräftiger Kaumuskel, der für das Schließen des Mundes und das Kauen eine wichtige Rolle spielt.
  • Gefäße: Die Arteria temporalis superficialis ist eine wichtige Arterie, die in der Schläfenregion verläuft und zur Versorgung der Kopfhaut beiträgt. Auch die Vena temporalis superficialis ist hier zu finden.
  • Nerven: Der Nervus auriculotemporalis, ein Ast des Nervus mandibularis (V3), verläuft ebenfalls durch die Schläfenregion und versorgt Teile der Haut, des Ohres und des Kiefergelenks sensorisch.
  • Fossa temporalis (Schläfengrube): Die Fossa%20temporalis ist eine Vertiefung an der Seite des Schädels, die den Schläfenmuskel und andere Strukturen beherbergt.

Klinische Bedeutung:

  • Temporale Arteriitis (Riesenzellarteriitis): Eine Entzündung der Arteria temporalis superficialis.
  • Schläfenkopfschmerz: Schmerzen in der Schläfenregion können verschiedene Ursachen haben, einschließlich Spannungskopfschmerz, Migräne und Trigeminusneuralgie.
  • Trauma: Die Schläfe ist eine relativ empfindliche Region des Schädels, da die Knochen hier dünn sind. Verletzungen in diesem Bereich können zu Schädelfrakturen und anderen Komplikationen führen.
  • Temporallappenepilepsie: Epileptische Anfälle, die ihren Ursprung im Temporallappen des Gehirns haben, können sich durch Symptome wie Bewusstseinsveränderungen, automatische Bewegungen und sensorische Halluzinationen äußern. Der Temporallappen ist zwar tiefer gelegen, aber die neurologische Aktivität kann Auswirkungen auf die Funktion und das Empfinden in der Schläfenregion haben.