Was ist salafismus?

Salafismus ist eine ultra-konservative und puritanische Strömung im Islam, die auf eine wörtliche Auslegung des Korans und der Sunna (Überlieferungen über das Leben und die Taten des Propheten Mohammed) abzielt. Der Name leitet sich vom arabischen Wort "Salaf" ab, das "Vorfahren" oder "Vorgänger" bedeutet und auf die frommen Vorfahren der ersten drei Generationen der Muslime verweist.

Salafisten streben die Wiederherstellung des "wahren" Islam an, wie er von den salafistischen Vorfahren praktiziert wurde. Bei ihrer Interpretation des Islams lehnen sie alle modernen Einflüsse und Innovationen ab und betrachten andere Strömungen des Islam als abweichend vom wahren Glauben. Sie verfolgen das Ziel, einen islamischen Staat zu errichten, der auf der Scharia (islamischem Recht) basiert.

Salafisten betonen oft die Trennung von Muslimen und Nichtmuslimen und neigen zu einem rigiden und fundamentalistischen Verständnis des Islam. Einige Radikale innerhalb des Salafismus befürworten gewaltsamen Dschihad und Terrorakte zur Erreichung ihrer Ziele. Dieser extremistische Flügel wird als jihadistischer Salafismus bezeichnet.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Salafisten gewalttätig sind oder extremistische Ansichten haben. Viele Salafisten legen Wert auf persönliche Frömmigkeit, Spiritualität und die Einhaltung der islamischen Gesetze im persönlichen Leben. Dennoch ist der Salafismus aufgrund seiner potenziellen Anfälligkeit für Extremismus und Radikalisierung umstritten und wird von vielen muslimischen Gelehrten kritisiert.

Salafismus ist in verschiedenen Ländern der Welt präsent, darunter Saudi-Arabien, Ägypten, Pakistan und Deutschland. Die genaue Anzahl der Salafisten weltweit ist schwer zu bestimmen, da es keine einheitliche Definition gibt und sich die Strömungen innerhalb des Salafismus stark unterscheiden können. Die meisten Salafisten sind sunnitische Muslime, es gibt jedoch auch salafistische Strömungen innerhalb des schiitischen Islams.