Was ist radierung?
Radierung (Ätzkunst)
Die Radierung ist ein Tiefdruckverfahren, bei dem eine Metallplatte (meist Kupfer oder Zink) mit einer säurefesten Schicht (Radiergrund) überzogen wird. Mittels einer Radiernadel oder einem anderen spitzen Werkzeug wird die Zeichnung in diese Schicht geritzt, wodurch das Metall an diesen Stellen freigelegt wird.
Der Prozess der Radierung:
- Plattenvorbereitung: Die Metallplatte wird gereinigt und entfettet.
- Auftragen des Radiergrunds: Ein säurebeständiger Grund wird auf die Platte aufgetragen und getrocknet.
- Zeichnen: Mit der Radiernadel wird die Zeichnung in den Radiergrund geritzt, ohne das Metall zu verletzen.
- Ätzen: Die Platte wird in ein Säurebad (z.B. Eisen(III)-chlorid oder Salpetersäure) getaucht. Die Säure greift das freigelegte Metall an und ätzt die Linien der Zeichnung in die Platte. Die Tiefe der Linien bestimmt die spätere Farbintensität im Druck. Dieser Vorgang kann mehrmals wiederholt werden, um unterschiedliche Tiefen und Stärken der Linien zu erzeugen (https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Mehrfachätzung).
- Entfernen des Radiergrunds: Der Radiergrund wird von der Platte entfernt.
- Drucken: Die Platte wird mit Farbe versehen, wobei die Farbe in die geätzten Linien eindringt. Die Oberfläche wird abgewischt, so dass die Farbe nur noch in den Vertiefungen verbleibt. Die Platte wird dann unter hohem Druck auf Papier gepresst, wodurch die Farbe auf das Papier übertragen wird und das Bild entsteht.
Wichtige Aspekte und Techniken:
- Radiergrund: Die Art des Radiergrunds beeinflusst die Feinheit der Linien und die Ätzgeschwindigkeit (https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Radiergrundarten).
- Säurebad: Die Konzentration und Art der Säure sowie die Ätzzeit beeinflussen die Tiefe und Breite der geätzten Linien (https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Säurekonzentration).
- Aquatinta: Eine Technik, um flächige Tonwerte zu erzeugen. Dabei wird die Platte mit einem Harzstaub bestäubt, der beim Erhitzen schmilzt und kleine, säurefeste Punkte bildet. Die Säure ätzt dann die Bereiche zwischen den Punkten an (https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Aquatinta).
- Weichgrundätzung: Hier wird ein weicher, fettiger Grund verwendet, in den Materialien (z.B. Stoffe, Blätter) gedrückt werden können, um Texturen zu erzeugen (https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Weichgrundätzung).
- Kaltnadelradierung: Eine Variante, bei der die Linien direkt in die Metallplatte geritzt werden, ohne Säure zu verwenden. Dies erzeugt einen rauen, samtigen Grat an den Linien (https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Kaltnadelradierung).
- Farbradierung: Durch die Verwendung mehrerer Platten, die jeweils mit einer anderen Farbe bedruckt werden, können farbige Radierungen erstellt werden (https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Farbradierung).