Was ist präkolumbisch?

Der Begriff präkolumbisch bezieht sich auf die Zeit vor der Ankunft der europäischen Entdecker in Amerika im 15. und 16. Jahrhundert. Es umfasst eine Vielzahl von indigenen Kulturen, die auf dem amerikanischen Doppelkontinent existierten, darunter die Azteken, Maya, Inka, Olmeken und viele andere.

Diese präkolumbischen Kulturen hatten eine reiche kulturelle und zivilisatorische Entwicklung. Sie entwickelten komplexe Gesellschaftsstrukturen, politische Systeme, landwirtschaftliche Techniken, Architektur, Kunst und Religion. Zum Beispiel errichteten die Maya beeindruckende Städte mit architektonischen Meisterwerken wie den Pyramiden von Tikal und Chichén Itzá. Die Inka bauten ein weitreichendes Straßennetz und eine beeindruckende Landwirtschaftsinfrastruktur in den Anden.

Die präkolumbischen Völker hatten auch ihre eigenen Schriftsysteme, Kalender, astronomisches Wissen und medizinische Praktiken. Sie führten Handel, betrieben Landwirtschaft und entwickelten fortschrittliche Techniken für die Herstellung von Keramik, Textilien und Metallgegenständen.

Die Ankunft der Europäer hatte schwerwiegende Auswirkungen auf die präkolumbische Welt. Krankheiten, die von den Europäern eingeschleppt wurden, wie Pocken und Grippe, verursachten große Bevölkerungsverluste unter den indigenen Völkern. Zudem wurden viele präkolumbische Kulturen gewaltsam unterjocht, ihre Städte zerstört und ihre Ressourcen geplündert. Die Kolonialisierung führte zur Etablierung europäischer Machtstrukturen und einer kulturellen Assimilation der indigenen Bevölkerung.

Trotz dieser Veränderungen und Verluste haben einige präkolumbische Traditionen und kulturelle Praktiken bis heute überlebt, insbesondere bei indigenen Gemeinschaften in ländlichen Gebieten Amerikas. Die präkolumbischen Kulturen sind auch Gegenstand intensiver Erforschung und Bewunderung für ihre technologischen Errungenschaften und ihre kulturellen Beiträge zur Menschheitsgeschichte.