Was ist primärwald?

Ein Primärwald (auch Urwald oder Naturwald) ist ein Waldgebiet, das keinen oder nur minimalen menschlichen Einfluss erfahren hat und somit weitestgehend im natürlichen Zustand erhalten ist. Diese Wälder haben einen hohen Grad an Biodiversität und beherbergen eine große Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten, von denen viele einzigartig für diese Ökosysteme sind. Primärwälder tragen zur Klimaregulierung bei, da sie große Mengen an Kohlenstoff speichern und Sauerstoff produzieren. Sie haben auch wichtige Funktionen für den Wasserhaushalt und den Schutz von natürlichen Ressourcen.

Primärwälder sind weltweit selten geworden, da viele Gebiete durch Abholzung, Rodungen und andere menschliche Aktivitäten beeinflusst oder zerstört wurden. Noch vorhandene Primärwälder befinden sich hauptsächlich in entlegenen oder geschützten Regionen, wie in einigen Teilen des Amazonasbeckens, im Kongobecken, in Teilen Südostasiens und in einigen borealen Wäldern Nordamerikas und Nordeuropas.

Der Schutz und die Erhaltung der verbleibenden Primärwälder sind von entscheidender Bedeutung für den Schutz der Biodiversität, den Klimawandel und die Nachhaltigkeit der Ressourcennutzung. Internationale Initiativen wie der Schutz von UNESCO-Welterbestätten, die Einrichtung von Nationalparks und Reservaten sowie die Förderung nachhaltiger Forstwirtschaft tragen dazu bei, Primärwälder zu erhalten und ihre wichtige Rolle im Ökosystem zu schützen.