Was ist polyethylenglykol?
Polyethylenglykol (PEG)
Polyethylenglykol (PEG), auch Polyoxyethylen (POE) genannt, ist ein Polyether-Compound mit vielen Anwendungen, von industriellen Fertigungsprozessen bis hin zur Medizin. PEG ist eine Polykondensation von Ethylenoxid und Wasser, und wird generell mit der Formel HO(C2H4O)nH beschrieben.
Eigenschaften:
- Wasserlöslichkeit: PEG ist wasserlöslich und ungiftig. Die Löslichkeit nimmt mit zunehmender Molmasse ab.
- Flexibilität: PEG-Ketten sind flexibel, was zu einer hohen Beweglichkeit des Polymers führt.
- Biokompatibilität: PEG ist weitgehend biokompatibel, wodurch es in vielen medizinischen Anwendungen eingesetzt werden kann.
- Verschiedene Molmassen: PEG ist in verschiedenen Molmassen erhältlich, was die Anpassung seiner Eigenschaften an spezifische Anwendungen ermöglicht.
- Schmelzpunkt: Der Schmelzpunkt variiert je nach Molmasse.
Anwendungen:
- Medizin:
- Arzneimittelformulierung: PEG wird verwendet, um die Löslichkeit, Stabilität und Bioverfügbarkeit von Medikamenten zu verbessern (siehe Arzneimittelformulierung). Es kann auch verwendet werden, um die Immunogenität von Medikamenten zu reduzieren ("PEGylierung").
- Abführmittel: PEG wird als osmotisches Abführmittel zur Behandlung von Verstopfung eingesetzt (siehe Abführmittel).
- Wundheilung: PEG wird in einigen Wundauflagen verwendet, um ein feuchtes Wundmilieu zu fördern (siehe Wundheilung).
- Industrie:
- Schmierstoffe: PEG kann als Schmierstoff in verschiedenen industriellen Anwendungen dienen (siehe Schmierstoffe).
- Kunststoffe: PEG wird als Weichmacher in Kunststoffen eingesetzt (siehe Kunststoffe).
- Tenside: PEG-Derivate werden als Tenside verwendet (siehe Tenside).
- Kosmetik: PEG wird in vielen Kosmetikprodukten als Feuchthaltemittel und Emulgator eingesetzt (siehe Emulgator).
PEGylierung:
PEGylierung ist der Prozess der Anbindung von PEG-Ketten an andere Moleküle, wie z.B. Proteine oder Medikamente. Dieser Prozess kann verwendet werden, um die Eigenschaften des Zielmoleküls zu verändern, beispielsweise um seine Halbwertszeit im Körper zu verlängern oder seine Immunogenität zu verringern.