Was ist nsu?

Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) war eine rechtsterroristische Vereinigung in Deutschland, die zwischen 2000 und 2007 neun Menschen mit Migrationshintergrund und eine Polizistin ermordete. Die Gruppe beging außerdem mehrere Sprengstoffanschläge und Banküberfälle.

Die Kernmitglieder des NSU waren Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe. Sie agierten im Untergrund und konnten jahrelang unerkannt bleiben, was zu schweren Versäumnissen bei den Sicherheitsbehörden führte.

  • Die Morde: Die Opfer wurden gezielt aufgrund ihrer ausländischen Herkunft ausgewählt. Die Mordserie wird oft als "Dönermorde" bezeichnet, obwohl die Opfer unterschiedlichen Gewerben nachgingen.
  • Die Aufdeckung: Der NSU flog im November 2011 auf, nachdem Böhnhardt und Mundlos sich nach einem Banküberfall selbst getötet hatten. Zschäpe stellte sich später der Polizei und wurde im Juli 2018 wegen Mittäterschaft an allen NSU-Verbrechen zu lebenslanger Haft verurteilt.
  • Die Rolle des Staates: Die Rolle des Verfassungsschutzes und anderer Sicherheitsbehörden bei der Aufklärung der NSU-Verbrechen ist bis heute umstritten. Es gab zahlreiche Pannen und Versäumnisse, die die Aufklärung behinderten. Die Frage nach einer möglichen Mitwisserschaft oder gar Unterstützung des NSU durch staatliche Stellen bleibt weiterhin Gegenstand von Untersuchungen und Debatten. Dies führt zu Diskussionen über "Institutionellen%20Rassismus" in den Behörden.
  • Konsequenzen: Die NSU-Affäre führte zu einer breiten gesellschaftlichen Debatte über Rechtsextremismus, Rassismus und die Rolle der Sicherheitsbehörden in Deutschland. Es wurden zahlreiche Untersuchungsausschüsse eingesetzt, um die Versäumnisse aufzuklären und Konsequenzen für die Zukunft zu ziehen. Die Aufarbeitung der NSU-Verbrechen ist bis heute nicht abgeschlossen. Die Thematik von "Rechtsterrorismus" wurde neu beleuchtet.
  • Opferperspektive: Die Angehörigen der Opfer kritisierten häufig die mangelnde Empathie und das Misstrauen, dem sie vonseiten der Ermittlungsbehörden ausgesetzt waren. Sie forderten eine umfassende Aufklärung der Verbrechen und eine Anerkennung des erlittenen Leids. Die Perspektive der "NSU-Opfer" ist zentral für die Erinnerungskultur.