Der NATO-Doppelbeschluss war eine politische Entscheidung, die 1979 von der NATO (North Atlantic Treaty Organization) getroffen wurde. Dieser Beschluss beinhaltete die Stationierung von nuklearen Mittelstreckenraketen in Westeuropa als Reaktion auf das wachsende nukleare Potential der Sowjetunion.
Der Doppelbeschluss bezog sich auf zwei Aspekte: Erstens sollten die NATO-Mitgliedstaaten die Verhandlungen mit der Sowjetunion über eine nukleare Abrüstung führen, um eine begrenzte Anzahl von nuklearen Mittelstreckenraketen für beide Seiten zu erreichen. Zweitens sollte im Falle einer erfolglosen Einigung mit der Sowjetunion die NATO ihre eigenen Raketenstationierung durchführen.
Dieser Beschluss führte zu einer enormen politischen Kontroverse und öffentlichen Protesten in vielen NATO-Mitgliedstaaten, insbesondere in Deutschland. Die Gegner argumentierten, dass die Stationierung der Raketen zu einer Eskalation des Kalten Krieges und einer erhöhten Bedrohung Europas führen würde. Befürworter hingegen argumentierten, dass der Doppelbeschluss als Verhandlungswerkzeug dienen könne, um die Sowjetunion zu nuklearen Abrüstungsverhandlungen zu bewegen.
Letztendlich führte der NATO-Doppelbeschluss zu Verhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion und schließlich zur Unterzeichnung des INF-Vertrags (Intermediate-Range Nuclear Forces Treaty) im Jahr 1987. Der INF-Vertrag führte zur Abschaffung aller nuklearen Mittelstreckenraketen in Europa.
Insgesamt kann der NATO-Doppelbeschluss als ein bedeutsamer Schritt in den Bemühungen um nukleare Abrüstung betrachtet werden, der zu erfolgreichen Verhandlungen und dem Rückzug von Raketen führte.
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