Was ist mandschu?

Die Mandschu (auch Manju genannt) sind ein Volk, das ursprünglich aus Nordostchina stammt und die Hauptbevölkerungsgruppe der Mandschurei bildet. Sie sind bekannt für ihre einzigartige Sprache, Kultur und Geschichte.

Die Mandschu sprachen ursprünglich die mandschurische Sprache, die zur Tungusischen Sprachfamilie gehört. Heutzutage wird die Sprache jedoch nur noch von einer kleinen Anzahl von Menschen gesprochen, da der Großteil der Mandschu zur chinesischen Sprache Mandarin übergegangen ist.

Die Mandschu entstanden im frühen 17. Jahrhundert als politische und militärische Elite, als sie das chinesische Kaiserreich Qing gründeten. Die Qing-Dynastie regierte China von 1644 bis 1912 und wurde von einer Herrscherfamilie mandschurischer Abstammung geführt. Während dieser Zeit spielten die Mandschu eine dominante Rolle in China und beeinflussten die chinesische Kultur und Gesellschaft maßgeblich.

Mit dem Untergang der Qing-Dynastie und der Gründung der Republik China im Jahr 1912 verlor die mandschurische Kultur zunehmend an Bedeutung. Insbesondere nach der Machtergreifung der Kommunistischen Partei Chinas im Jahr 1949 wurden die Mandschu einer Zwangsassimilation unterzogen, was zur raschen Abnahme ihrer Bevölkerungszahl und dem Verlust ihrer traditionellen Bräuche und Sprache führte.

Heute leben die meisten Mandschu in Nordostchina, insbesondere in den Provinzen Heilongjiang, Jilin und Liaoning. Obwohl sie eine erkennbare ethnische Minderheit sind, sind viele Mandschu mit der chinesischen Kultur vermischt und ihre kulturelle Identität schwindet allmählich.

Trotzdem gibt es noch Bemühungen, die mandschurische Kultur am Leben zu erhalten. Es gibt Organisationen, die sich für die Förderung der mandschurischen Sprache und Traditionen einsetzen, sowie Kulturfestivals und Ausstellungen, die die Mandschu-Kultur präsentieren.