Was ist lasersintern?
Lasersintern (Laser Sintering)
Lasersintern, auch bekannt als selektives Lasersintern (SLS), ist ein 3D-Druckverfahren, das Pulvermaterialien verwendet, um dreidimensionale Objekte Schicht für Schicht aufzubauen. Es gehört zu den Pulverbettverfahren.
Prozessablauf:
- Pulverbettpräparation: Eine dünne Schicht des Pulvermaterials wird gleichmäßig auf einer Bauplattform verteilt.
- Lasersintern: Ein Laserstrahl (meist CO2-Laser) scannt die Querschnittsgeometrie des zu erstellenden Objekts auf der Pulverschicht. Die Energie des Lasers schmilzt oder sintert die Pulverpartikel an den bestrahlten Stellen zusammen.
- Schichtauftrag: Nach dem Sinterprozess wird die Bauplattform abgesenkt und eine neue Schicht Pulver wird aufgetragen.
- Wiederholung: Die Schritte 2 und 3 werden wiederholt, bis das gesamte Objekt aufgebaut ist.
- Entpulvern: Nach dem Abschluss des Druckprozesses wird das Bauteil aus dem Pulverbett entnommen und von überschüssigem Pulver befreit.
- Nachbearbeitung (optional): Je nach Material und Anforderung können zusätzliche Nachbearbeitungsschritte wie Entspannungsglühen, Oberflächenbehandlung oder Beschichtung erforderlich sein.
Materialien:
Lasersintern kann mit einer Vielzahl von Materialien durchgeführt werden, darunter:
- Polymere (z.B. Polyamid (PA), Polystyrol (PS), Polypropylen (PP))
- Metalle (z.B. Aluminium, Stahl, Titan) (als Direktes Metall-Lasersintern (DMLS) oder Selektives Laserschmelzen (SLM))
- Keramiken
- Komposite
Vorteile:
- Geometrische Freiheit: Ermöglicht die Herstellung komplexer Geometrien und filigraner Strukturen.
- Keine Stützstrukturen (in den meisten Fällen): Das umgebende Pulver dient als Stützmaterial.
- Materialvielfalt: Kompatibel mit einer breiten Palette von Materialien.
- Hohe Festigkeit und Haltbarkeit: Bauteile weisen in der Regel gute mechanische Eigenschaften auf.
- Funktionale Prototypen und Kleinserien: Ideal für die Herstellung von funktionalen Prototypen und Kleinserien.
Nachteile:
- Oberflächenrauigkeit: Die Bauteile haben in der Regel eine höhere Oberflächenrauigkeit als bei anderen Verfahren.
- Thermischer Verzug: Kann bei bestimmten Materialien und Geometrien auftreten.
- Materialkosten: Pulvermaterialien können teuer sein.
- Prozesszeit: Kann relativ lange dauern.
Anwendungen:
- Prototypenbau: Schnelle Herstellung von Prototypen zur Designvalidierung.
- Werkzeugbau: Herstellung von Werkzeugeinsätzen und Formen.
- Medizintechnik: Herstellung von Implantaten und medizinischen Geräten.
- Luft- und Raumfahrt: Herstellung von leichten und hochfesten Bauteilen.
- Automobilindustrie: Herstellung von individualisierten Bauteilen und Kleinserien.
Varianten:
- Selektives Laserschmelzen (SLM): Vollständiges Aufschmelzen des Pulvers (hauptsächlich bei Metallen).
- Direktes Metall-Lasersintern (DMLS): Ähnlich wie SLM, verwendet jedoch oft eine niedrigere Laserleistung und sintert das Metallpulver nur an.