Was ist krakelee?

Kraklee (Craquelé)

Kraklee (Craquelé, vom Französischen für "rissig") bezeichnet ein feines Rissmuster, das sich auf der Oberfläche von Keramik, Gemälden, Glasuren oder Lackierungen bilden kann. Es kann sowohl gewollt als dekoratives Element entstehen, als auch als ungewollter Alterungsprozess auftreten.

Ursachen:

  • Unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten: Die Hauptursache liegt in unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten der verschiedenen Schichten (z.B. Glasur und Scherben bei Keramik). Beim Abkühlen nach dem Brand oder durch Temperaturschwankungen entstehen Spannungen, die zum Reißen der spröderen Schicht (oft die Glasur) führen.
  • Trocknungsschwindung: Auch unterschiedliche Trocknungsschwindung bei der Herstellung (z.B. bei Ton) kann Kraklee verursachen.
  • Alterung: Mit der Zeit können Materialien austrocknen und spröde werden, was zu Rissen führt. Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Lichteinwirkung beschleunigen diesen Prozess.
  • Mechanische Beanspruchung: Erschütterungen, Stöße oder Biegungen können ebenfalls zu Rissen führen.

Gewolltes Kraklee:

In der Keramikkunst wird Kraklee oft bewusst erzeugt, um einen ästhetischen Effekt zu erzielen. Durch die Verwendung spezieller Glasuren und Brenntechniken kann das Rissmuster kontrolliert beeinflusst werden. Die Risse können dann zusätzlich durch Einfärben (z.B. mit Tusche) hervorgehoben werden.

Ungewolltes Kraklee:

Bei Gemälden ist Kraklee oft ein Zeichen des Alters und kann ein Indikator für den Zustand des Kunstwerks sein. Restauratoren müssen bei der Behandlung von Gemälden mit Kraklee besonders vorsichtig sein, um weitere Schäden zu vermeiden. Das Ausmaß des Kraklees kann auch zur Authentifizierung von Kunstwerken herangezogen werden.

Beispiele:

  • Keramik: Raku-Keramik ist bekannt für ihr ausgeprägtes Kraklee.
  • Möbel: Antike lackierte Möbel weisen oft altersbedingtes Kraklee auf.
  • Gemälde: Öl- und Temperagemälde können im Laufe der Zeit Kraklee entwickeln.