Was ist kerninflation?

Kerninflation

Die Kerninflation ist ein Inflationsmaß, das bestimmte volatile Preiskomponenten aus dem Verbraucherpreisindex (VPI) ausschließt. Typischerweise werden Energie- und Lebensmittelpreise herausgenommen, da diese stark schwanken und kurzfristige Änderungen erfahren können, die nicht unbedingt die zugrunde liegenden Inflationstrends widerspiegeln.

Warum ist Kerninflation wichtig?

  • Bessere Einschätzung der zugrunde liegenden Inflation: Die Kerninflation soll ein klareres Bild der langfristigen Inflationstrends vermitteln, indem kurzfristige Preisschwankungen ausgeblendet werden.
  • Grundlage für geldpolitische Entscheidungen: Zentralbanken wie die Europäische Zentralbank (EZB) nutzen die Kerninflation als einen wichtigen Indikator bei der Festlegung der Geldpolitik, da sie die zugrunde liegende Preisstabilität besser widerspiegelt.
  • Prognosegenauigkeit: Ökonomen verwenden die Kerninflation, um zukünftige Inflationsraten besser vorherzusagen.

Kritik an der Kerninflation:

  • Willkürliche Auswahl der ausgeschlossenen Güter: Es wird kritisiert, dass die Auswahl von Energie und Lebensmitteln als "volatil" subjektiv ist und andere Güter und Dienstleistungen ebenfalls kurzfristigen Preisschwankungen unterliegen können.
  • Ignorierung realer Auswirkungen: Die Verbraucher erleben die Gesamtinflation, einschließlich der Preise für Energie und Lebensmittel, und nicht nur die Kerninflation. Der Ausschluss dieser Komponenten kann zu einem verzerrten Bild der tatsächlichen Lebenshaltungskosten führen.

Verschiedene Berechnungen:

Es gibt verschiedene Methoden zur Berechnung der Kerninflation, die sich in der Auswahl der ausgeschlossenen Komponenten unterscheiden können. In den USA beispielsweise verwendet das Bureau of Economic Analysis (BEA) den "Personal Consumption Expenditures (PCE) price index excluding food and energy" als Maß für die Kerninflation.