Die Kartause ist ein religiöser Orden, der im 11. Jahrhundert in Frankreich gegründet wurde. Der Orden wurde von Bruno von Köln ins Leben gerufen und ist nach der Kartause von Grande Chartreuse in den französischen Alpen benannt.
Die Kartäuser sind ein kontemplativer Orden, was bedeutet, dass sie ihr Leben Gott widmen und hauptsächlich in schweigendem Gebet und Meditation verbringen. Sie leben in Einsiedeleien, die als Kartause bezeichnet werden, und führen ein äußerst einfaches und asketisches Leben. Die Mönche und Nonnen dürfen nur das Nötigste besitzen und sich von Spenden ernähren.
Die Kartäuser sind bekannt für ihre strenge Einhaltung des Schweigegelübdes. Die Mönche und Nonnen kommunizieren untereinander meistens schriftlich und verbringen ihre Zeit hauptsächlich in ihren Zellen, wo sie beten, meditieren und handwerkliche Arbeiten verrichten.
Die Kartause hat im Laufe der Jahrhunderte eine wichtige Rolle in der spirituellen Entwicklung Europas gespielt. Zahlreiche berühmte Schriftsteller, Theologen und Künstler - wie zum Beispiel Thomas von Aquin, Guillaume de Machaut und Mutter Teresa - haben Zeit in einer Kartause verbracht oder wurden von kartäusischen Lehren beeinflusst.
Heute gibt es weltweit etwa 20 Kartausen, die von Mönchen und Nonnen bewohnt werden. Die Kartäuser werden von ihren Ordensoberen geleitet und entscheiden weitgehend autonom über ihre Gemeinschaftsstrukturen und ihre geistlichen Praktiken.
Die Kartause steht für Stille, Innenschau und eine intensive Gottesbeziehung. Sie veranschaulicht die Suche nach spiritueller Erfüllung abseits des weltlichen Treibens und bietet Raum für Rückzug und Besinnung.
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