Was ist kapp-putsch?

Der Kapp-Putsch war ein gescheiterter Putschversuch in Deutschland, der sich im März 1920 ereignete. Er wurde von rechtsgerichteten Freikorps-Verbänden und nationalistischen Kreisen durchgeführt, um die Weimarer Republik zu stürzen und eine autoritäre Regierung einzusetzen.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Sturz der Monarchie hatte die junge Weimarer Republik mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen, wie sozialen Unruhen, wirtschaftlichen Problemen und politischen Spannungen. Der Kapp-Putsch war ein Höhepunkt dieser politischen Instabilität.

Der Putsch wurde von Wolfgang Kapp, einem rechtsgerichteten Politiker, und dem Generalmajor Walther von Lüttwitz, einem hochrangigen Offizier des deutschen Heeres, angeführt. Der Plan bestand darin, Berlin zu besetzen und eine neue rechte Regierung zu bilden.

Am 13. März 1920 marschierten etwa 5.000 Freikorps-Kämpfer und andere Unterstützer in Berlin ein. Die Regierung unter Reichspräsident Friedrich Ebert und Reichskanzler Gustav Bauer floh aus der Stadt und rief zum Generalstreik auf, um den Putsch zu stoppen. Dieser Streik führte zu einem weitreichenden Arbeitsausstand in vielen Teilen Deutschlands.

Obwohl der Putsch zeitweise erfolgreich schien, konnte er letztendlich durch den Generalstreik und die Weigerung der Bevölkerung, die neue Regierung anzuerkennen, gestoppt werden. Die Putschisten konnten sich nicht dauerhaft etablieren, und Kapp und Lüttwitz mussten schließlich nach nur wenigen Tagen den gescheiterten Versuch aufgeben.

Der Kapp-Putsch hatte erhebliche politische Auswirkungen. Er verdeutlichte die Schwäche der Weimarer Republik und die mangelnde Unterstützung für die Regierung in weiten Teilen der Bevölkerung. Zudem zeigte er die Unzufriedenheit und den Einfluss radikaler rechter Gruppen in Deutschland.

Der Putsch trug zur weiteren Radikalisierung politischer Positionen bei und war ein Vorbote für kommende politische Unruhen und die letztendliche Machtergreifung der Nationalsozialisten in den 1930er Jahren.