Der Jahn-Teller-Effekt ist ein physikalisches Phänomen, das in der Festkörperphysik und Chemie beobachtet wird. Er wurde von den deutschen Physikern Hermann Arthur Jahn und Edward Teller unabhängig voneinander im Jahr 1937 entdeckt.
Der Effekt tritt auf, wenn ein Molekül oder ein Ion eine ungepaarte Elektronenkonfiguration in einer bestimmten symmetrischen Art und Weise beibehalten möchte. Aufgrund der Pauli-Ausschließungsprinzipien möchten die Elektronen ihre Spins parallel ausrichten, was zu einer Verzerrung der Molekül- oder Ionsymmetrie führt. Die Verzerrung tritt auf, um die Energie der Elektronen zu minimieren.
Der Jahn-Teller-Effekt kann zu verschiedenen beobachtbaren Auswirkungen führen, je nach dem betroffenen System. Ein prominentes Beispiel ist die Verzerrung geometrisch symmetrischer Moleküle oder Ionen, wie z.B. Oktaeder-, Tetraeder- oder quadratische Planar-Komplexe. Durch diese Verzerrungen können sich die optischen, magnetischen und elektronischen Eigenschaften des Materials ändern.
Der Jahn-Teller-Effekt spielt eine wichtige Rolle in der Chemie und Physik, insbesondere in der Festkörperphysik, in der Materialwissenschaft und in der Katalyse. Er hat auch Anwendungen in der Elektrochemie, der Supraleitung und der Halbleiterphysik.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Jahn-Teller-Effekt nicht bei jedem Molekül oder Ion auftritt, sondern nur bei solchen mit geeigneter Elektronenkonfiguration und symmetrischer Struktur. Darüber hinaus können auch andere Faktoren wie Lösungsmittel und Temperatur den Effekt beeinflussen.
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