Was ist intrastat?

Intrastat-Meldung in der EU

Die Intrastat (Intra-Community Statistics) ist ein System zur Erhebung von Statistiken über den Warenverkehr zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU). Es dient dazu, detaillierte Informationen über den Handel innerhalb der EU zu sammeln, die für wirtschaftliche Analysen und politische Entscheidungen verwendet werden.

Wichtige Aspekte:

  • Meldepflicht: Unternehmen, die einen bestimmten Schwellenwert beim Warenhandel innerhalb der EU überschreiten, sind verpflichtet, monatlich eine Intrastat-Meldung abzugeben. Diese Schwellenwerte werden von den einzelnen EU-Mitgliedstaaten festgelegt und können variieren. Mehr Informationen zur Meldepflicht.

  • Meldezeitraum: Der Meldezeitraum ist in der Regel der Kalendermonat. Die Meldungen müssen innerhalb einer bestimmten Frist nach Ablauf des Meldezeitraums eingereicht werden.

  • Meldeinhalte: Die Intrastat-Meldung enthält detaillierte Informationen über die Waren, die zwischen den EU-Mitgliedstaaten gehandelt wurden. Dazu gehören unter anderem:

    • Warennummer (entsprechend der Kombinierten Nomenklatur, KN)
    • Versendungs- oder Empfangsland
    • Art des Geschäfts (z.B. Kauf, Verkauf, Lohnveredelung)
    • Warenwert
    • Gewicht der Ware
    • Menge der Ware
    • Lieferbedingungen
  • Zweck: Die Intrastat-Daten dienen verschiedenen Zwecken, darunter:

    • Erstellung von Handelsstatistiken
    • Überwachung des Binnenmarktes
    • Grundlage für wirtschaftspolitische Entscheidungen
    • Kontrolle der Mehrwertsteuer (MwSt)
  • Erhebungssystem: Die Intrastat ist ein Direkterhebungssystem, bei dem die Unternehmen die Daten direkt an die zuständigen nationalen Behörden melden.

  • Verantwortliche Behörden: In Deutschland ist das Statistische Bundesamt (Destatis) für die Erhebung und Verarbeitung der Intrastat-Daten zuständig.

  • Schwellenwerte: Die Schwellenwerte für die Meldepflicht sind in den einzelnen EU-Ländern unterschiedlich. Es gibt in der Regel eine Ankunfts- und eine Versendungsschwelle. Werden diese Schwellenwerte im Vorjahr überschritten, besteht im laufenden Jahr Meldepflicht. Ein Überblick über die Schwellenwerte.

  • Vereinfachungen: Einige EU-Mitgliedstaaten bieten Vereinfachungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) an, um den administrativen Aufwand zu reduzieren.

  • Sanktionen: Bei Verstößen gegen die Meldepflicht können Sanktionen verhängt werden.

Zusammenfassend: Die Intrastat ist ein wichtiges Instrument zur Erhebung von Handelsdaten innerhalb der EU und trägt zur Transparenz und Überwachung des Binnenmarktes bei. Unternehmen, die am innergemeinschaftlichen Handel teilnehmen, sollten sich über die geltenden Bestimmungen und Schwellenwerte in ihrem Land informieren.