Was ist hängetrauma?

Hängetrauma

Hängetrauma, auch Orthostatisches Schock genannt, ist ein potenziell lebensbedrohlicher Zustand, der auftreten kann, wenn eine Person, die längere Zeit bewegungslos in einem Gurt oder einer ähnlichen Vorrichtung hängt, plötzlich befreit oder hingelegt wird.

Ursachen und Mechanismen:

Durch die Inaktivität der Beinmuskulatur und die Schwerkraft sammelt sich Blut in den Beinen. Dies führt zu einer verminderten Blutzirkulation zum Herzen und zum Gehirn, was wiederum zu einem niedrigen Blutdruck und einer reduzierten Sauerstoffversorgung führt. Beim plötzlichen Befreien aus der hängenden Position kann sich die Situation verschlimmern, da das angestaute Blut nun ungehindert zurückfliessen kann, was das Herz zusätzlich belastet und den Blutdruck weiter senkt. Dies kann zu Bewusstlosigkeit, Herzstillstand und sogar zum Tod führen. Weitere Informationen zu verwandten Konzepten finden Sie hier: Kreislaufstillstand

Symptome:

  • Bewusstlosigkeit
  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Blässe
  • Schwitzen
  • Schneller Herzschlag
  • Niedriger Blutdruck

Prävention:

  • Vermeidung langer Hängezeiten: Die beste Prävention ist die Minimierung der Zeit, die eine Person in einem Gurt hängt. Bei Arbeiten in der Höhe sollten geeignete Rettungspläne vorhanden sein, um eine schnelle Befreiung zu gewährleisten.
  • Beinmuskulatur aktivieren: Wenn eine Person in einem Gurt hängt, sollte sie versuchen, die Beinmuskulatur zu aktivieren, z. B. durch leichtes Treten oder Anspannen der Muskeln, um die Blutzirkulation zu fördern.
  • Spezielle Gurte: Es gibt spezielle Gurte mit Schlaufen, in die man die Füsse stellen kann, um die Belastung der Beine zu reduzieren.

Erste Hilfe:

  • Nicht sofort flach hinlegen: Die Person sollte nicht sofort flach hingelegt werden, da dies den Blutrückfluss zum Herzen weiter erhöhen und die Situation verschlimmern kann.
  • Halbsitzende Position: Bringen Sie die Person stattdessen in eine halbsitzende Position, idealerweise mit leicht erhöhten Beinen, um den Blutrückfluss langsam zu ermöglichen.
  • Medizinische Versorgung: Rufen Sie sofort den Notruf und fordern Sie medizinische Hilfe an. Auch wenn die Person scheinbar stabil ist, ist eine ärztliche Untersuchung unerlässlich, um Folgeschäden auszuschliessen.
  • Überwachung: Überwachen Sie die Person kontinuierlich auf Anzeichen einer Verschlechterung des Zustands, bis medizinische Hilfe eintrifft. Weitere Informationen zum Thema Erste Hilfe finden Sie hier: Erste%20Hilfe.