Was ist heimerziehung?
Heimerziehung in Deutschland
Heimerziehung ist in Deutschland eine Form der <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Kinder-%20und%20Jugendhilfe">Kinder- und Jugendhilfe</a>. Sie wird als Hilfe zur Erziehung (§27 SGB VIII) gewährt und ist in §34 SGB VIII näher geregelt. Sie ist eine intensive Form der Betreuung, bei der Kinder und Jugendliche außerhalb ihrer Herkunftsfamilie in Wohngruppen, Heimen oder ähnlichen Einrichtungen leben.
Ziele der Heimerziehung:
- Förderung der Entwicklung: Ziel ist es, die Entwicklung des Kindes oder Jugendlichen zu fördern und ihm oder ihr zu ermöglichen, sich zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu entwickeln.
- Schutz und Sicherheit: Heimerziehung bietet Kindern und Jugendlichen Schutz und Sicherheit, insbesondere wenn diese in ihrer Herkunftsfamilie nicht gewährleistet sind.
- Unterstützung bei der Bewältigung von Problemen: Sie bietet Unterstützung bei der Bewältigung von individuellen Problemen, wie z.B. schulischen Schwierigkeiten, Verhaltensauffälligkeiten oder psychischen Belastungen.
- Vorbereitung auf ein selbstständiges Leben: Die Heimerziehung bereitet Kinder und Jugendliche auf ein selbstständiges Leben vor, indem sie ihnen Kompetenzen vermittelt und sie unterstützt, eigene Perspektiven zu entwickeln.
- Rückführung in die Familie (wenn möglich): Ziel kann auch die Rückführung in die Herkunftsfamilie sein, wenn sich die Bedingungen dort verbessert haben.
Formen der Heimerziehung:
- Wohngruppen: In Wohngruppen leben Kinder und Jugendliche zusammen mit pädagogischen Fachkräften, die sie betreuen und unterstützen.
- Heime: Heime sind größere Einrichtungen mit einer größeren Anzahl von Kindern und Jugendlichen.
- Sonderformen: Es gibt auch Sonderformen der Heimerziehung, wie z.B. heilpädagogische Wohngruppen für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen oder therapeutische Wohngruppen für Kinder und Jugendliche mit psychischen Problemen.
Rechtliche Grundlagen:
- Sozialgesetzbuch VIII (SGB VIII): Das SGB VIII, auch Kinder- und Jugendhilfegesetz genannt, regelt die Grundlagen der Heimerziehung. Insbesondere die §§ 27, 34 und 36 sind relevant.
- Hilfeplanverfahren (§36 SGB VIII): Vor Beginn der Heimerziehung wird in der Regel ein Hilfeplan erstellt, in dem die Ziele, Inhalte und Methoden der Betreuung festgelegt werden.
- Mitwirkungsrechte: Kinder und Jugendliche haben das Recht, an Entscheidungen, die sie betreffen, mitzuwirken.
Kritik an der Heimerziehung:
- Institutionalisierung: Kritiker bemängeln, dass Heimerziehung zu einer Institutionalisierung der Kinder und Jugendlichen führen kann.
- Beziehungsabbrüche: Der Aufenthalt in einem Heim kann zu Beziehungsabbrüchen mit der Herkunftsfamilie und dem sozialen Umfeld führen.
- Stigmatisierung: Heimerziehung kann stigmatisierend wirken.
Alternativen zur Heimerziehung:
- Ambulante Hilfen: Ambulante Hilfen bieten Unterstützung in der Herkunftsfamilie.
- Pflegefamilie: Kinder und Jugendliche können auch in einer Pflegefamilie untergebracht werden.
- Betreutes Wohnen: Jugendliche können in einer eigenen Wohnung leben und werden dabei von pädagogischen Fachkräften unterstützt.
Weiterführende Informationen:
- <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Kinder-%20und%20Jugendhilfe">Kinder- und Jugendhilfe</a>
- <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/SGB%20VIII">SGB VIII</a>
- <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Hilfeplanverfahren">Hilfeplanverfahren</a>
- <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Ambulante%20Hilfen">Ambulante Hilfen</a>
- <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Pflegefamilie">Pflegefamilie</a>
- <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Betreutes%20Wohnen">Betreutes Wohnen</a>