Was ist gram-färbung?

Die Gram-Färbung ist eine weit verbreitete Methode in der Mikrobiologie zur Unterscheidung von Bakterien in zwei Gruppen: Gram-positive und Gram-negative Bakterien. Der Name leitet sich von dem dänischen Bakteriologen Hans Christian Gram ab, der die Technik im Jahr 1884 entwickelt hat.

Der Gram-Färbungsschritt besteht aus mehreren Schritten:

  1. Fixierung: Die Bakterienzellen werden auf einem Objektträger fixiert, um die Zellstruktur zu bewahren.

  2. Kristallviolette Färbung: Der Objektträger wird mit kristallviolettem Farbstoff bedeckt und für eine bestimmte Zeit inkubiert. Gram-positive Bakterien nehmen diesen Farbstoff auf und färben sich violett.

  3. Jod-Lösung: Der Farbstoff wird mit einer Iod-Lösung behandelt, um ihn in den Bakterienzellen zu fixieren.

  4. Entfärbung: Der Objektträger wird mit einer Entfärbungslösung behandelt, die die Farbstoffe aus den Gram-negativen Bakterien entfernt. Gram-positive Bakterien behalten den Farbstoff aufgrund einer dickeren Zellwand bei.

  5. Kontrastierung: Die Bakterien werden mit einem Kontrastfarbstoff (z. B. Safranin) gefärbt. Gram-negative Bakterien nehmen diese Farbe auf und färben sich rosa, während gram-positive Bakterien aufgrund des violetten Farbstoffs violett bleiben.

Die Gram-Färbung ermöglicht es, gram-positive und gram-negative Bakterien mikroskopisch zu unterscheiden. Gram-positive Bakterien haben eine dicke Peptidoglykanschicht in ihrer Zellwand, während gram-negative Bakterien eine dünnere Peptidoglykanschicht haben und zusätzlich eine äußere Membran besitzen. Diese Unterschiede beeinflussen auch die Empfindlichkeit gegenüber Antibiotika und die Pathogenität der Bakterien.

Es ist zu beachten, dass die Gram-Färbung keine definitive Identifizierung von Bakterienarten ermöglicht, sondern nur als Anhaltspunkt dient. Eine genauere Identifizierung erfordert weitere Tests wie Kultivierung und biochemische Tests.