Was ist exulanten?

Exulanten waren religiöse oder politische Dissidenten, die im 16. und 17. Jahrhundert aus ihrer Heimat fliehen mussten und ins Ausland flohen, um Verfolgung und Repression zu entgehen.

Die Exulanten waren vor allem in Europa verbreitet und gehörten verschiedenen Konfessionen und Glaubensrichtungen an, darunter lutherische, calvinistische, mennonitische und jüdische Gemeinschaften. Sie wurden oft von katholischen oder orthodoxen Machthabern verfolgt und fanden Zuflucht in protestantischen Ländern wie den Niederlanden, dem Heiligen Römischen Reich, Großbritannien oder den skandinavischen Ländern.

Die Exulanten brachten ihre eigenen Traditionen, Bräuche und Handwerke mit in ihr neues Zuhause und beeinflussten dadurch die Kultur und Wirtschaft der Aufnahmeländer. Sie gründeten oft eigene Gemeinden und Kirchen, die dazu beitrugen, ihre Identität zu bewahren.

Ein bekanntes Beispiel für Exulanten sind die Hugenotten, französische Protestanten, die aufgrund der Verfolgung im Zuge des Edikts von Fontainebleau 1685 in große Zahl nach Deutschland, England, den Niederlanden und anderen Ländern flohen.

Die Welle der Exulantenbewegungen endete im 18. Jahrhundert, als viele Religionen und Glaubensrichtungen mehr Toleranz gegenüber anderen Konfessionen entwickelten. Dennoch haben viele Exulanten-Gemeinschaften bis heute ihre eigene kulturelle Identität bewahrt.