Was ist enkaustik?

Enkaustik ist eine Maltechnik, die bereits in der Antike angewendet wurde und bei der flüssiges Wachs als Bindemittel für die Farbpigmente verwendet wird. Der Name "enkaustik" stammt aus dem griechischen Wort "enkaustikos" und bedeutet "einbrennen".

Diese Technik erreichte ihre Blütezeit im 3. und 4. Jahrhundert v. Chr., wurde jedoch später fast vergessen und erlebte erst in den letzten Jahrzehnten eine Wiederbelebung. Heutzutage wird Enkaustik sowohl von professionellen Künstlern als auch von Hobbykünstlern verwendet.

Im enkaustischen Malprozess werden Farbpigmente mit flüssigem Bienenwachs vermischt und mit einem heißen Werkzeug auf den Malgrund aufgetragen. Das Werkzeug kann ein Heißluftpistole, ein Bügeleisen, ein Wachsmaler oder ein spezieller Enkaustik-Stift sein. Durch das Schmelzen des Wachses wird die Farbe aufgetragen und anschließend mit einem Pinsel oder einem Spachtel bearbeitet.

Enkaustik bietet vielfältige Möglichkeiten der künstlerischen Gestaltung. Die Farben können transparent oder deckend aufgetragen werden, wodurch Schichtungen und Überlagerungen erzeugt werden können. Das geschmolzene Wachs kann auch mit verschiedenen Werkzeugen strukturiert werden, um interessante Effekte zu erzielen. Durch das Einbrennen der Farbe ins Wachs entsteht eine dauerhafte und lichtbeständige Oberfläche.

Enkaustik kann auf verschiedenen Untergründen wie Holz, Leinwand, Papier oder Keramik angewendet werden. Es erfordert jedoch besondere Vorsichtsmaßnahmen, da das Wachs bei hohen Temperaturen geschmolzen wird. Es ist wichtig, gut belüftete Räume zu haben und Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um Verbrennungen oder Dämpfe zu vermeiden.

Die enkaustische Malerei kann vielfältige Effekte erzeugen, von sanften, durchscheinenden Farbschichten bis hin zu kräftigen, texturierten Oberflächen. Diese Technik ermöglicht es Künstlern, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und einzigartige Werke zu schaffen.