Was ist enkidu?

Enkidu ist eine zentrale Figur im altbabylonischen Epos "Gilgamesch", einem der ältesten erhaltenen literarischen Werke der Menschheit. Er wird als treuer Freund und Gefährte von Gilgamesch, dem König von Uruk, dargestellt.

Enkidu wird anfangs als Wilder beschrieben, der in der Steppe lebt und mit Tieren kommuniziert. Er wird von den Menschen als eine Bedrohung angesehen und daher schickt die Göttin Aruru die Hetikerin Shamchat, um ihn zu zivilisieren. Nachdem Shamchat Enkidu in Uruk gebracht hat, kämpft er dort gegen Gilgamesch. Anstatt zu töten, beeindruckt Gilgamesch jedoch Enkidu mit seiner Stärke und die beiden werden beste Freunde.

Enkidu begleitet Gilgamesch auf seinen Abenteuern, einschließlich des Kampfes mit dem Wächter des Zedernwaldes und der Suche nach Unsterblichkeit. Enkidu wird jedoch von den Göttern wegen des Tötens des Stiers von Himmel und Erde bestraft und erkrankt schwer. Trotz aller Bemühungen von Gilgamesch und seiner Trauer wird Enkidu schließlich sterben, was Gilgamesch zutiefst erschüttert und zu einer Reise nach dem ewigen Leben motiviert.

Enkidu wird oft als eine Symbolfigur für die Natur und die wilde Seite des Menschen angesehen. Er repräsentiert die Transformation von einem wilden, ungezähmten Wesen zu einem zivilisierten Individuum. Seine Freundschaft mit Gilgamesch steht für die Bedeutung von Kameradschaft und Zusammenarbeit in einer zunehmend zivilisierten Gesellschaft.

Die Geschichte von Enkidu wurde im Laufe der Jahrhunderte von verschiedenen Kulturen und Autoren bearbeitet und adaptiert. Sie bleibt bis heute eine wichtige Figur in der Literatur und wird oft als Beispiel für wahre Freundschaft und die Auswirkungen der Zivilisation auf die Natur betrachtet.

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