Was ist empty-sella-syndrom?

Empty-Sella-Syndrom

Das Empty-Sella-Syndrom (ESS) ist eine anatomische Variante, bei der die Sella turcica (Türkensattel), eine knöcherne Struktur an der Schädelbasis, in der die Hypophyse sitzt, teilweise oder vollständig mit Liquor cerebrospinalis (Hirnwasser) gefüllt ist. Dies führt dazu, dass die Hypophyse abgeflacht oder zusammengedrückt erscheint, wodurch der Eindruck einer "leeren" Sella entsteht.

Es gibt zwei Haupttypen:

  • Primäres Empty-Sella-Syndrom: Hierbei dringt der Subarachnoidalraum (der Raum, der das Gehirn und das Rückenmark umgibt) durch eine Defekt in der Diaphragma%20sellae (einer Membran, die die Hypophyse bedeckt) in die Sella turcica ein. Dies ist in der Regel idiopathisch, was bedeutet, dass die Ursache unbekannt ist. Es wird häufiger bei Frauen, insbesondere bei übergewichtigen Frauen mit Bluthochdruck, beobachtet.

  • Sekundäres Empty-Sella-Syndrom: Dieses entsteht als Folge einer anderen Erkrankung oder Behandlung, wie z.B. einem Hypophysentumor, einer Operation, einer Strahlentherapie oder einer Sheehan-Syndrom (postpartale Hypophysennekrose).

Symptome:

Viele Menschen mit Empty-Sella-Syndrom haben keine Symptome. Wenn Symptome auftreten, können sie Folgendes umfassen:

  • Kopfschmerzen
  • Hormonelle Störungen:
    • Hypopituitarismus (Unterfunktion der Hypophyse)
    • Hyperprolaktinämie (Erhöhte Prolaktinwerte)
    • Störungen der Schilddrüsenfunktion (Hypothyreose)
    • Nebenniereninsuffizienz
    • Wachstumsstörungen bei Kindern
  • Sehstörungen (selten, aber möglich, wenn die Hypophyse stark komprimiert wird und auf den Sehnerv drückt)
  • Liquorrhoe (Austritt von Hirnwasser aus der Nase, selten)
  • Erhöhter%20Hirndruck (selten)

Diagnose:

Die Diagnose wird in der Regel durch bildgebende Verfahren wie eine Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns gestellt. Die MRT zeigt das Vorhandensein von Liquor cerebrospinalis in der Sella turcica und die Abflachung der Hypophyse. Hormonelle Tests werden durchgeführt, um die Funktion der Hypophyse zu beurteilen.

Behandlung:

Die Behandlung richtet sich nach den Symptomen und hormonellen Störungen. Bei asymptomatischen Personen ist in der Regel keine Behandlung erforderlich. Bei hormonellen Defiziten kann eine Hormonersatztherapie erforderlich sein. In seltenen Fällen, bei denen Sehstörungen oder Liquorrhoe auftreten, kann eine Operation erforderlich sein.

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