Was ist blastozyste?

Blastozyste

Die Blastozyste ist ein Entwicklungsstadium der Embryogenese bei Säugetieren, das sich nach der Morula-Phase bildet. Sie ist durch einen flüssigkeitsgefüllten Hohlraum, die Blastozystenhöhle (Blastocoel), und zwei unterschiedliche Zelltypen gekennzeichnet:

  • Trophoblast: Die äußere Zellschicht, die später zum Chorion und damit zur Plazenta beiträgt. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Implantation in die Gebärmutterschleimhaut.

  • Innere Zellmasse (ICM): Eine Gruppe von Zellen im Inneren der Blastozyste, die sich später zum eigentlichen Embryo und einigen extraembryonalen Geweben entwickelt. Die ICM enthält embryonale Stammzellen, die pluripotent sind, d.h. sie können sich in jeden Zelltyp des Körpers entwickeln.

Wichtige Aspekte:

  • Entwicklung: Die Blastozyste entsteht etwa 5-6 Tage nach der Befruchtung.

  • Implantation: Die Blastozyste implantiert sich in die Gebärmutterwand. Der Trophoblast spielt hierbei eine entscheidende Rolle.

  • Bedeutung in der IVF: Die Kultivierung von Embryonen bis zum Blastozystenstadium im Labor vor der In-vitro-Fertilisation (IVF) kann die Erfolgsraten erhöhen, da sie eine natürliche Selektion der lebensfähigen Embryonen ermöglicht.

  • Blastozystentransfer: Der Transfer von Blastozysten während der IVF kann im Vergleich zum Transfer von Embryonen in früheren Stadien zu höheren Schwangerschaftsraten führen.

  • Blastozystenbewertung: Morphologische Kriterien werden verwendet, um die Qualität der Blastozysten zu bewerten, um die besten für den Transfer auszuwählen. Dazu gehören die Größe und Kompaktheit der ICM, die Qualität des Trophoblasten und die Ausdehnung der Blastozystenhöhle.