Was ist biuretreaktion?

Die Biuret-Reaktion ist ein chemischer Test, der zum Nachweis des Vorhandenseins von Peptidbindungen in einer Substanz verwendet wird. Sie wird häufig zur quantitativen Bestimmung der Proteinkonzentration in einer Lösung eingesetzt.

Prinzip:

Die Reaktion basiert auf der Fähigkeit von Kupfer(II)-Ionen, in alkalischer Umgebung mit Peptidbindungen zu komplexieren. Dabei entsteht ein violetter Farbstoff. Die Intensität der Farbe ist proportional zur Anzahl der Peptidbindungen und somit zur Proteinkonzentration. Kleine Peptide ergeben eine stärkere Färbung als große Proteine mit der gleichen Masse, da sie mehr Peptidbindungen pro Molekül haben.

Reagenzien:

  • Biuret-Reagenz: Eine alkalische Lösung von Kupfer(II)-sulfat (CuSO₄). Enthält typischerweise auch Kaliumnatriumtartrat (Rochellesalz) zur Komplexierung der Kupferionen und Stabilisierung der Lösung.

  • Natriumhydroxid (NaOH): Sorgt für die alkalische Umgebung, die für die Reaktion notwendig ist.

Ablauf:

  1. Probe wird mit Natriumhydroxidlösung versetzt, um sie alkalisch zu machen.
  2. Biuret-Reagenz wird hinzugefügt.
  3. Nach einer Inkubationszeit (meist 30 Minuten) wird die entstandene Farbe gemessen.
  4. Die Absorption (typischerweise bei einer Wellenlänge von 540 nm) wird mit einem Spektralphotometer gemessen.
  5. Die Proteinkonzentration wird anhand einer Standardkurve bestimmt, die mit Lösungen bekannter Proteinkonzentrationen erstellt wurde.

Wichtige Aspekte:

  • Interferenzen: Ammoniumsalze stören die Reaktion, da sie ebenfalls mit Kupfer(II)-Ionen Komplexe bilden können.
  • Empfindlichkeit: Die Biuret-Reaktion ist weniger empfindlich als andere Proteinbestimmungsmethoden, wie beispielsweise der Bradford- oder Lowry-Test. Sie erfordert höhere Proteinkonzentrationen, liefert aber stabilere Ergebnisse.
  • Anwendungen: Hauptsächlich zur Bestimmung der Gesamtproteinkonzentration in biologischen Proben, wie z.B. Serum, Plasma, Urin, Zelllysaten.
  • Alternativen: Andere Methoden zur Proteinbestimmung sind die <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Bradford%20Test">Bradford-Methode</a>, <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Lowry%20Test">Lowry-Methode</a> und die <a href="https://de.wikiwhat.page/kavramlar/UV%20Absorption">UV-Absorption</a> bei 280 nm. Die Wahl der Methode hängt von der Empfindlichkeit und der Menge der zu analysierenden Probe ab.

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