Was ist bilderverbot?

Bilderverbot

Das Bilderverbot (auch Anikonismus) bezeichnet die Ablehnung oder Vermeidung von bildlichen Darstellungen, insbesondere von religiösen Figuren, Gottheiten oder heiligen Personen. Es ist in verschiedenen Religionen und Kulturen aus unterschiedlichen Gründen verbreitet.

  • Gründe: Die Gründe für ein Bilderverbot sind vielfältig. Dazu gehören die Angst vor Götzendienst (https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Götzendienst), die Unmöglichkeit, das Göttliche angemessen darzustellen, oder die Befürchtung, dass Bilder von bösen Geistern besessen werden könnten. Es kann auch eine Betonung auf Schrift und Wort statt auf bildliche Repräsentation liegen.

  • Religionen: Bilderverbote finden sich in unterschiedlicher Ausprägung im Judentum, im Islam und in bestimmten Strömungen des Christentums.

    • Judentum: Das Alte Testament verbietet die Herstellung von Götzenbildern. Die Auslegung dieses Verbots variiert, aber traditionell werden Darstellungen Gottes vermieden.

    • Islam: Im Islam ist die Darstellung Gottes strikt verboten. Auch die Darstellung des Propheten Mohammed ist in sunnitischen Glaubensrichtungen überwiegend unerwünscht. In schiitischen Auslegungen gibt es hierzu etwas mehr Toleranz.

    • Christentum: Im Christentum gab es in der byzantinischen Zeit den Ikonoklasmus (https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Ikonoklasmus), eine Phase der Bilderzerstörung. Obwohl die Bilderverehrung später wieder erlaubt wurde, gibt es weiterhin Strömungen, die Bildnisse ablehnen oder einschränken.

  • Auswirkungen: Das Bilderverbot hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Kunst, Kultur und Architektur der betroffenen Religionen und Gesellschaften. Anstelle von bildlichen Darstellungen werden oft abstrakte Muster, Kalligraphie oder ornamentale Verzierungen verwendet.

  • Heutige Relevanz: Auch in der modernen Zeit spielt das Bilderverbot eine Rolle, insbesondere im Zusammenhang mit religiösem Fundamentalismus und dem Umgang mit der Darstellung von religiösen Symbolen in den Medien. Die Debatten um Karikaturen des Propheten Mohammed sind ein Beispiel dafür.

Das Bilderverbot ist ein komplexes Phänomen mit historischen, religiösen und kulturellen Dimensionen. Es prägt bis heute die Weltanschauung und Lebensweise vieler Menschen.

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