Was ist beginenhof?

Beginenhof

Der Beginenhof ist eine umfriedete Wohnanlage, in der Beginen lebten. Beginen waren religiöse Frauengemeinschaften, die ein frommes Leben führten, ohne jedoch einem festen Orden anzugehören oder ewige Gelübde abzulegen. Sie lebten oft in Gemeinschaft, widmeten sich der Arbeit (insbesondere Krankenpflege und Armenfürsorge) und dem Gebet, konnten aber jederzeit den Beginenhof verlassen und heiraten.

Merkmale eines Beginenhofs:

  • Umfriedung: Der Beginenhof war meist von einer Mauer oder einem Graben umgeben, um die Privatsphäre und Sicherheit der Bewohnerinnen zu gewährleisten.
  • Kirche/Kapelle: Im Zentrum oder in der Nähe des Beginenhofs befand sich in der Regel eine Kirche oder Kapelle für die gemeinsamen Gebete.
  • Wohnhäuser: Die Beginen lebten in einzelnen Häusern oder Gemeinschaftswohnungen innerhalb des Beginenhofs.
  • Gemeinschaftseinrichtungen: Oft gab es Gemeinschaftseinrichtungen wie eine Krankenstube, ein Backhaus oder einen Garten.

Geschichte und Verbreitung:

Die Beginenbewegung entstand im 12. und 13. Jahrhundert im Gebiet der heutigen Niederlande, Belgien, Deutschland und Frankreich. Beginenhöfe fanden sich vor allem in diesen Regionen. Die Bewegung erlebte im Mittelalter ihre Blütezeit, verlor aber im Laufe der Zeit an Bedeutung. Einige Beginenhöfe existieren jedoch bis heute.

Bedeutende Beginenhöfe:

Beginenbewegung:

  • Beginen: Frauengemeinschaften im Mittelalter, die ein frommes Leben führten, ohne Ordensgelübde abzulegen.

Beginenhöfe sind heute oft bedeutende historische Denkmäler und beliebte Touristenziele. Sie zeugen von der eigenständigen religiösen Bewegung der Beginen und ihrer Rolle in der mittelalterlichen Gesellschaft.