Die Ballroom-Szene ist eine Subkultur, die in den LGBTQ+-Gemeinschaften der afroamerikanischen und lateinamerikanischen Bevölkerung in den USA entstanden ist. Sie hat ihre Wurzeln in den 1960er Jahren und hat Tanz, Mode, Musik und Kunst zu einem einzigartigen künstlerischen Ausdruck kombiniert.
Der Name "Ballroom" stammt von den ursprünglichen Veranstaltungsorten, den Ballsälen, in denen die Gemeinschaften zusammenkamen, um sich miteinander zu messen und ihre Talente zu präsentieren. Die Ballroom-Szene hat sich seitdem weiterentwickelt und umfasst heute verschiedene Kategorien wie Vogueing, Runway, Performance, Bizarre, Face und mehr.
Ein wichtiger Aspekt der Ballroom-Szene ist das "Drag Ball" - ein Wettbewerb, bei dem die Teilnehmer in verschiedenen Kategorien antreten, um ihre Fähigkeiten zu zeigen. Diese Kategorien können Tanz, Posen, Kostüme und Gegenstände wie Fächer oder Regenschirme umfassen. Oft treten die Teilnehmer in Gruppen, genannt "Häuser", an und haben einen "Hausmutter" oder einen "Hausvater", der als Mentor und Anführer dient.
Die Ballroom-Szene hat durch den Dokumentarfilm "Paris is Burning" aus dem Jahr 1990 internationale Bekanntheit erlangt. Der Film gibt einen Einblick in das Leben der Ballroom-Community und ihre Bedeutung als sicherer Raum für die LGBTQ+-Gemeinschaft, insbesondere für Menschen der Farbe. Seitdem hat die Szene eine breitere und diversere Anhängerschaft gewonnen.
Die Ballroom-Szene hat auch einen großen Einfluss auf die Popkultur gehabt. Vogueing, eine Tanzform, die in der Ballroom-Szene entwickelt wurde, hat sich weltweit verbreitet und wurde von Künstlern wie Madonna in ihrem Musikvideo "Vogue" populär gemacht. Die Mode und die "Kategorien" der Ballroom-Szene haben auch Designer und Stylisten inspiriert und sind zu einem wichtigen Bestandteil der Modeindustrie geworden.
Die Ballroom-Szene ist ein Ort der Selbstdarstellung, des künstlerischen Ausdrucks und der Gemeinschaft für Menschen, die oft von Diskriminierung und Marginalisierung betroffen sind. Sie bietet eine Plattform für individuellen Ausdruck, Stolz und das Feiern der eigenen Identität.
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