Was ist auslautverhärtung?

Auslautverhärtung

Die Auslautverhärtung, auch Auslautverdumpfung genannt, ist ein phonologisches Phänomen im Deutschen (und anderen Sprachen), bei dem stimmhafte Obstruenten (Verschluss- und Reibelaute) am Silbenende stimmlos werden. Das bedeutet, dass z.B. ein /b/, /d/ oder /g/ am Ende eines Wortes oder einer Silbe wie /p/, /t/ oder /k/ ausgesprochen wird.

Beispiele:

Merkmale und Regeln:

  • Betrifft nur Obstruenten: Die Auslautverhärtung betrifft ausschließlich Verschlusslaute (Plosive) und Reibelaute (Frikative), nicht Sonoranten (wie z.B. Nasale oder Liquide).
  • Position: Sie tritt nur am Silbenende auf. Wenn ein Vokal folgt, der die Silbe öffnet (z.B. in der Pluralform), entfällt die Auslautverhärtung und der Laut wird wieder stimmhaft.
  • Morphologische Evidenz: Die zugrundeliegende stimmhafte Aussprache kann oft durch verwandte Wörter, Deklination oder Konjugation nachgewiesen werden (z.B. Tag vs. Tage, Rad vs. Räder, lieb vs. lieber). [https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Morphologie]
  • Keine neue Aussprache: Die Auslautverhärtung ändert nicht die Bedeutung eines Wortes. Es ist lediglich eine phonetische Realisierung einer zugrundeliegenden phonologischen Repräsentation.

Auswirkungen auf die Rechtschreibung:

Die Auslautverhärtung wird in der deutschen Rechtschreibung nicht berücksichtigt. Das bedeutet, dass wir Rad schreiben, obwohl wir [raːt] sprechen. Die Schreibung orientiert sich an der zugrundeliegenden Form und nicht an der tatsächlichen Aussprache.

Abgrenzung zu anderen phonologischen Prozessen:

Es ist wichtig, die Auslautverhärtung von anderen phonologischen Prozessen zu unterscheiden, wie z.B. der Assimilation. [https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Assimilation]