Was ist appeasement-politik?

Appeasement-Politik bezieht sich auf die Politik der Beschwichtigung oder Nachgiebigkeit, um einen Konflikt oder eine Bedrohung zu vermeiden. Der Begriff wurde hauptsächlich während der 1930er Jahre verwendet, insbesondere in Bezug auf die Politik des Westens gegenüber Hitler-Deutschland vor dem Zweiten Weltkrieg.

In den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg versuchte Großbritannien, geführt von Premierminister Neville Chamberlain, und in geringerem Maße auch Frankreich, eine Politik der Appeasement gegenüber Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Deutschen Reich zu verfolgen. Das Ziel war es, einen weiteren Krieg zu vermeiden und die territorialen Ansprüche Deutschlands zu befriedigen, in der Hoffnung, dass Hitler dadurch besänftigt würde.

Diese Politik beinhaltete Kompromisse, Zugeständnisse und Verhandlungen mit Deutschland, wie beispielsweise das Münchner Abkommen von 1938, bei dem Großbritannien und Frankreich Hitler gestatteten, das Sudetenland in der Tschechoslowakei zu annektieren. Die Appeasement-Politik wurde von einigen als diplomatische Lösung angesehen, um Frieden zu erhalten, während andere sie als Nachgeben gegenüber Hitlers aggressiven Expansionsplänen betrachteten.

Die Auswirkungen der Appeasement-Politik waren umstritten. Einige argumentieren, dass sie Hitler ermutigte, seine aggressiven Expansionspläne fortzusetzen, und letztendlich zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs führte. Andere glauben, dass eine Politik der Konfrontation zu einem früheren Krieg geführt hätte und die Appeasement-Politik daher richtig war, um Zeit zu gewinnen und die Rüstungskapazitäten der Alliierten zu stärken.

Die Appeasement-Politik ist seither ein umstrittenes Thema und dient als Lektion für die internationale Diplomatie, wenn es darum geht, mit aggressiven oder bedrohlichen Staaten umzugehen.