Was ist anodisieren?

Anodisieren

Das Anodisieren ist ein elektrochemischer Prozess, der die natürliche Oxidschicht auf der Oberfläche eines Metalls, insbesondere Aluminium, verstärkt. Dies führt zu einer korrosionsbeständigeren, haltbareren und oft auch dekorativeren Oberfläche.

Prozess:

Beim Anodisieren wird das Metallteil als Anode (+) in einem Elektrolyten (z.B. Schwefelsäure oder Chromsäure) in einem elektrochemischen Bad platziert. Eine Kathode (-) befindet sich ebenfalls im Bad. Wenn ein elektrischer Strom durch das Bad fließt, bildet sich auf der Oberfläche des Metalls eine Oxidschicht. Diese Schicht ist in der Regel aus Aluminiumoxid (Al₂O₃), wenn Aluminium anodisiert wird.

Vorteile:

  • Korrosionsbeständigkeit: Die dicke Oxidschicht schützt das Grundmaterial vor Korrosion. Mehr dazu unter: https://de.wikiwhat.page/kavramlar/korrosionsbeständigkeit
  • Härte: Die anodische Schicht ist härter als das Grundmetall und widersteht Abrieb und Verschleiß.
  • Dekorative Zwecke: Die poröse Oxidschicht kann mit Farbstoffen gefärbt werden, um eine breite Palette an Farben zu erzeugen.
  • Elektrische Isolation: Die Oxidschicht ist ein elektrischer Isolator.
  • Verbesserte Haftung: Die anodisierte Oberfläche bietet eine gute Grundlage für die Haftung von Lacken und Klebstoffen.

Anwendungen:

Anodisieren wird in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, darunter:

  • Architektur: Fassaden, Fensterrahmen, Dachdeckungen.
  • Automobilindustrie: Zierleisten, Gehäusekomponenten.
  • Luft- und Raumfahrt: Flugzeugteile, Satellitenkomponenten.
  • Elektronik: Gehäuse für elektronische Geräte, Kühlkörper.
  • Haushaltswaren: Kochgeschirr, Möbel.

Verschiedene Arten des Anodisierens:

  • Schwefelsäureanodisierung (Typ II): Die gebräuchlichste Art, bietet eine gute Balance zwischen Härte, Korrosionsbeständigkeit und Kosten.
  • Hartanodisierung (Typ III): Erzeugt eine besonders dicke und harte Oxidschicht für höchste Verschleißfestigkeit. Mehr dazu unter: https://de.wikiwhat.page/kavramlar/härte
  • Chromsäureanodisierung (Typ I): Bietet eine hohe Korrosionsbeständigkeit und wird oft in der Luft- und Raumfahrt eingesetzt.
  • Boratsulfatanodisierung: Bietet gute dielektrische Eigenschaften und Korrosionsschutz.

Nachbehandlung:

Nach dem Anodisieren wird das Teil in der Regel versiegelt, um die Poren der Oxidschicht zu schließen und die Korrosionsbeständigkeit weiter zu erhöhen. Dies geschieht meist durch Kochen in entionisiertem Wasser oder durch Verwendung einer chemischen Versiegelung. Mehr dazu unter: https://de.wikiwhat.page/kavramlar/oberflächenbehandlung

Materialien:

Obwohl Aluminium am häufigsten anodisiert wird, können auch andere Metalle wie Titan, Magnesium und Zink anodisiert werden, wobei der Prozess und die resultierenden Eigenschaften unterschiedlich sind.