Anaximander war ein griechischer Philosoph und Naturwissenschaftler, der im 6. Jahrhundert v. Chr. lebte. Er stammte aus Milet, einer Stadt in Kleinasien, die zur damaligen Zeit eine bedeutende Handels- und Kulturstadt war.
Anaximander gilt als einer der bedeutendsten Vorsokratiker, also der Philosophen, die vor Sokrates lebten. Er war ein Schüler des Thales, einem weiteren bekannten Vorsokratiker.
Eine seiner wichtigsten Leistungen war die Entwicklung einer kosmologischen Theorie. Anaximander war der Überzeugung, dass das Universum aus einer Grundsubstanz, die er als "apeiron" bezeichnete, entstanden sei. Dieses apeiron war eine Art Urstoff, der keine bestimmte Form hatte und unendlich war. Aus diesem apeiron entstanden dann die Elemente und Strukturen des Universums.
Anaximander war auch der Erste, der eine Weltkarte zeichnete und den Äquator, die Pole, und verschiedene Regionen der damals bekannten Welt markierte. Er glaubte auch, dass das Leben seinen Ursprung im Wasser hatte und sich von dort aus auf Land entwickelt habe.
Darüber hinaus betrachtete Anaximander die Menschen als unvollkommene Geschöpfe und glaubte daran, dass sie von Tieren abstammen. Aufgrund dieser Annahme entwickelte er auch die Theorie der Evolution.
Anaximander hatte einen großen Einfluss auf die nachfolgenden Denker und wurde von Philosophen wie zum Beispiel Aristoteles, der seine Ideen kritisierte und weiterentwickelte, häufig zitiert.
Leider sind nur wenige Schriften von Anaximander erhalten geblieben, sodass sein genauer Einfluss und seine Ideen oft Gegenstand der Interpretation sind. Dennoch wird er als einer der Pioniere der naturphilosophischen und kosmologischen Gedanken betrachtet.
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