Alternativweltgeschichte ist ein Genre der Spekulationsliteratur, das sich mit der Frage befasst, wie die Weltgeschichte aussehen könnte, wenn bestimmte Ereignisse anders verlaufen wären. Es handelt sich also um eine "Was-wäre-wenn"-Erzählung, die alternative Realitäten und Zeitlinien erkundet.
Der Hauptansatz der Alternativweltgeschichte besteht darin, einen kritischen Moment oder ein entscheidendes Ereignis zu identifizieren, das die Geschichte in eine andere Richtung hätte lenken können. Dies kann Ursachen wie politische Entscheidungen, naturkatastrophale Ereignisse, technologische Durchbrüche oder auch das Überleben prominenter historischer Persönlichkeiten betreffen.
Ein bekanntes Beispiel für ein alternativweltgeschichtliches Szenario ist "Das Orakel vom Berge" von Philip K. Dick, in dem die Achsenmächte den Zweiten Weltkrieg gewinnen und Amerika in zwei Besatzungszonen aufgeteilt ist. Ein weiteres Beispiel ist der Roman "Vaterland" von Robert Harris, in dem das nationalsozialistische Deutschland den Krieg gewinnt und Europa unter seiner Herrschaft steht.
Alternativweltgeschichte kann sowohl in Form von Romanen als auch von Kurzgeschichten, Comics, Filmen oder Fernsehserien präsentiert werden. Das Genre bietet Autoren die Möglichkeit, verschiedene historische Ereignisse, politische oder soziale Systeme sowie potenzielle technologische Entwicklungen zu erkunden und somit die Weltgeschichte auf den Kopf zu stellen.
In der wissenschaftlichen Community wird Alternativweltgeschichte oft als eine Form des kontrafaktischen Denkens betrachtet, die es ermöglicht, Geschichte nicht nur als einen linearen Ablauf von Fakten zu betrachten, sondern auch als ein konstruiertes narratives Gefüge, das Raum für erweiterte Spekulationen bietet.
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