Was ist kiefergelenk?
Kiefergelenk (Temporomandibulargelenk, TMJ)
Das Kiefergelenk (Temporomandibulargelenk, TMJ) ist das Gelenk, das den Unterkiefer (Mandibula) mit dem Schädel verbindet. Genauer gesagt, verbindet es den Unterkiefer mit dem Schläfenbein (Os temporale) des Schädels. Es befindet sich auf beiden Seiten des Kopfes, direkt vor den Ohren. Das Kiefergelenk ermöglicht eine Vielzahl von Bewegungen, die für grundlegende Funktionen wie Sprechen, Kauen, Schlucken und Gähnen unerlässlich sind.
Anatomie:
- Gelenkköpfchen (Condylus mandibularis): Der obere Teil des Unterkiefers, der sich im Gelenk bewegt.
- Gelenkgrube (Fossa mandibularis): Eine Vertiefung im Schläfenbein, in die der Gelenkköpfchen passt.
- Gelenkknorpelscheibe (Discus articularis): Eine Knorpelscheibe zwischen Gelenkköpfchen und Gelenkgrube, die als Stoßdämpfer wirkt und eine reibungslose Bewegung ermöglicht.
- Gelenkkapsel: Eine fibröse Kapsel, die das Gelenk umgibt und stabilisiert.
- Bänder: Bänder, die das Gelenk zusätzlich stabilisieren und die Bewegungsfreiheit einschränken. Zu den wichtigsten Bändern gehören das Ligamentum temporomandibulare (äußeres Kiefergelenkband) und das Ligamentum sphenomandibulare.
- Muskulatur: Verschiedene Muskeln ermöglichen die Bewegung des Kiefergelenks, darunter die Kaumuskulatur (Musculus masseter, Musculus temporalis, Musculus pterygoideus medialis und lateralis).
Funktion:
Das Kiefergelenk ermöglicht komplexe Bewegungen in drei Dimensionen:
- Öffnen und Schließen des Mundes: Hauptsächlich durch die Aktivität der Musculi pterygoidei laterales (Öffnen) und der Musculi temporales und masseter (Schließen).
- Protrusion und Retrusion: Vorwärts- und Rückwärtsbewegung des Unterkiefers.
- Laterotrusion: Seitliche Bewegung des Unterkiefers, wichtig für das Kauen.
Kiefergelenksstörungen (TMD):
Kiefergelenksstörungen, auch bekannt als Temporomandibuläre Dysfunktion (TMD), sind eine Gruppe von Erkrankungen, die das Kiefergelenk und die umliegenden Muskeln betreffen.
- Ursachen: Die Ursachen von TMD sind oft multifaktoriell und können Stress, Zähneknirschen (https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Zähneknirschen), Fehlbiss, Verletzungen, Arthritis oder andere Erkrankungen umfassen.
- Symptome: Häufige Symptome sind:
- Diagnose: Die Diagnose von TMD erfolgt in der Regel durch eine klinische Untersuchung, die die Palpation der Kaumuskulatur, die Beurteilung der Mundöffnung und die Untersuchung des Kiefergelenks umfasst. In einigen Fällen können bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen, CT-Scans oder MRTs erforderlich sein.
- Behandlung: Die Behandlung von TMD ist in der Regel konservativ und umfasst:
- Schmerzlinderung (z.B. mit Schmerzmitteln oder Muskelrelaxantien)
- Physiotherapie (https://de.wikiwhat.page/kavramlar/Physiotherapie)
- Entspannungsübungen und Stressmanagement
- Aufbissbehelfe (Schienen)
- In seltenen Fällen kann eine Operation erforderlich sein.
Weitere Informationen:
Es ist wichtig, bei anhaltenden Beschwerden im Kiefergelenk einen Arzt oder Zahnarzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und eine geeignete Behandlung einzuleiten.